3.
Begriffsgeschichtliche Philosophie der Philosophiegeschichte. – Die Anfänge der B. im Rahmen der Philosophiegeschichtsschreibung werden in den letzten Jahrzehnten des 18. Jh. in den mannigfachen, dogmatisch und kritizistisch ausgerichteten Versuchen sichtbar, den Stellenwert der Philosophiegeschichte innerhalb des Systems philosophischer Disziplinen durch eine umfassende Definition zu ermitteln. Dabei tritt sehr bald neben das ständig wiederholte Vorstellungsklischee einer Philosophiegeschichte
als der bloß referierenden Geschichte philosophischer Systeme die Auffassung, sie habe es mit «Ideen», «Problemen» und «Begriffen» zu tun, die – den Systemen immanent – als auslösende und verbindende Momente für die Systembildungen zu analysieren sind. Im Sinne der traditionellen Topik werden an diesem Leitfaden nun verschiedenartige Philosophien einander entgegengestellt. Zunächst beharrt die ideen-, problem- und begriffsgeschichtliche Betrachtung auf der These endgültig fixierter Problem-, Ideen- und Begriffsgehalte um so jeden Skeptizismus und Relativismus auszuschließen. Auf der Basis dieser noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. vertretenen Prinzipien
[1] kommt es schrittweise zur Ausbildung regulärer Problemgeschichte, der es um die Bearbeitung von philosophischen Problemkomplexen geht, wie sie
G. G. Fülleborn etwa unter dem Titel «Modethemata» subsumiert, wobei ihre Charaktere der Unveränderlichkeit und stetigen Wiederkehr betont werden
[2]. Parallel zur Ausbildung dieser Problemgeschichtstheorie entwickelt sich die begriffsgeschichtliche Philosophiegeschichte. Zunächst begnügt sich die B.-Schreibung mit der Untersuchung von Bezeichnungsvariationen und ist weithin onomasiologisch orientiert; der Bedeutungswandel in der Begriffshistorie wird nur am Rande erfaßt. Demgegenüber zeigt die gegenstandsbezogene und nach Motivkomplexen geordnete ideen- und problemgeschichtliche Arbeitsweise in diesem Zeitabschnitt bereits ausgesprochen semasiologische Züge. Als erster akzentuiert
J. Gurlitt 1786 sein Programm aufklärerischer Philosophiegeschichte zugleich ideen- und begriffsgeschichtlich, indem er für die Ausarbeitung einer «Geschichte der menschlichen Begriffe und Meinungen» sowie der «philosophischen Wortsprache und Charakterschrift» plädiert, worin ein «chronologisch und systematisch geordneter Inbegriff» derjenigen inhaltlichen Begriffsveränderungen gegeben wird, den philosophische Begriffe «von den ältesten bis auf unsere Zeiten erlitten haben»
[3].
Erste Schritte zur Verwirklichung dieses Programms macht
Ch. G. Bardili, der 1788 die «Epochen der vorzüglichsten philosophischen Begriffe» darstellt. Seine «psychologisch-historischen Untersuchungen über die stufenweise Entwickelung derjenigen Begriffe, welche man zum Gebiete der Metaphysik rechnet», sollen Grundlage einer «raisonnirten Geschichte der Philosophie» sein. Bardili verfolgt Ursprung und Fortgang der Begriffe nicht nur in den Systemen, sondern ebenso in der «Sprache des gemeinen Lebens», bei den Dichtern und innerhalb der alten Religionen
[4].
Während sich das philosophiegeschichtliche Interesse zunächst auf Geschichten einzelner Begriffe richtet, bietet
G. G. Fülleborn 1794 in der Abhandlung ‹Über Geschichte der philosophischen Kunstsprache unter den Deutschen› erstmals Grundsätze für B., die als «Organ der Philosophie» charakterisiert wird und eine «deutsche Terminologie der Philosophie» erarbeitet, indem sie philosophische Kunstwörter vom Beginn ihrer Prägung an in ihrer «technischen» und «eigentlichen», oft schwankenden Bedeutung analysiert. Zum ersten Mal erfolgt hier eine Periodisierung der Terminologiegeschichte: Der Zeitraum von
Thomasius bis Chr. Wolff wird als «übersetzende», die Zeit der
Wolff-Schule als «verdeutschende» und der anschließende Abschnitt bis zu «
Kants Reformen der Philosophie» als «neueste Periode» begriffsgeschichtlicher Entwicklung aufgefaßt
[5].
Fülleborn arbeitet die Grundsätze der B. noch detaillierter heraus und betont 1795, daß die «Geschichte der philosophischen Sprache», die «eben so nützlich als nothwendig ist», sich auf die Kenntnis der «alten Philosophen» gründet. Die «eigenen» Begriffe je gegenwärtiger Philosophie können nur aus der «Vergleichung» mit dem Vorrat geschichtlich vorgegebener Begriffe verdeutlicht und berichtigt werden. Die Vergegenwärtigung ihrer Geschichte befestigt die durch «langen und vielfachen Gebrauch, durch verschiedene Erklärungen, oft auch durch allerhand Neben-Ideen» vieldeutig und unbestimmt gewordenen Begriffe. Sie sollten aber nicht durch sprachliche Neubildung entstehen, sondern aus der Tradition übernommen oder doch umgebildet werden. Seine Theorie verwirklicht Fülleborn 1799 in einer Geschichte des Begriffs der Politik als Geschichte der «menschlichen und bürgerlichen Verhältnisse» und gibt «flüchtige Umrisse» weiterer B.en, wobei er stets die ersten Spuren in den «ältesten Philosophemen» findet
[6].
Auch
Ch. A. Brandis entwickelt 1815 aus einem Begriff der Philosophiegeschichte eine Theorie zur B. Es ist Aufgabe der Philosophiegeschichte, die historische Entwicklung der Begriffe darzustellen, ihr «Fortschreiten» zu verfolgen. Dadurch schafft sie die Basis für B., indem sie den «sich immer erweiternden Besitz von Begriffen» sichtbar macht und schließlich durch die so entwickelten und aus ihr selbst bedingten «Begriffsreihen» auf Wissenschaft, Kultur und Bildung einwirkt. Die B. deckt das «innere Wesen des Begriffs» auf, zeigt, wie sich die «Grundbestimmungen» der Begriffe nach verschiedenen Seiten entwickeln und dabei «ihr Gepräge» verdunkeln. Sie vermittelt die Einsicht, daß selbst durch die «trügerische Kunst» von Sophisten die. begriffliche Grundbestimmung nicht verbildet werden kann, so sehr sich auch, je nach Zeitalter und Individuen, die Auffassung der Begriffe verändert. Die Philosophie als Wissenschaft von «den Begriffen als Begriffen» bedarf der B., da nur sie durch «genaue Erörterung der Begriffsbezeichnung» und des «Begriffsumfangs» den «inneren Zusammenhang der Begriffe selbst» nachweisen und somit zum Träger des Fortschritts der Philosophie aufrücken kann
[7]. Diese frühe und weiterwirkende Konzeption philosophiegeschichtlicher B. bezieht auch Sprachforschung und sprachliche Analysen der Ausdrücke ein. Der Aspekt verselbständigt sich vorübergehend vor allem in den dreißiger Jahren des 19. Jh. bei der geschichtlichen Aufarbeitung theologischer Grundbegriffe, wie sie zwischen 1835 und 1841 in den ‹Theologischen Studien und Kritiken› etwa von
J. G. Müller, F. Ch. Baur, Ch. H. Weisse, J. F. K. Gurlitt, G. M. Redslob und
F. Dietrich in sprach- und wortgeschichtlichen Abhandlungen zu einzelnen Begriffen vorgenommen werden
[8]. Dabei wird besonders die Spannung zwischen Wortbildung und bezeichnetem Begriff gesehen. Das bloß etymologische Verfahren wird ergänzt durch Sprachgebrauchsanalysen, die für sich betrieben jedoch zu einem rohen und willkürlichen Empirismus führen würden
[9].
Ein für die spätere Theorie der B. folgenreiches Thema greifen
Ch. H. Weisse und
F. Ch. Baur auf: Sie wollen das Problem klären, ob ein «begriffsmäßiges Verfahren in geschichtlichen Dingen» zu neuer Begriffsbestimmung führen kann. Auf der einen Seite steht die Auffassung von der «Realisation des Begriffs als solchen in der Geschichte», wobei die genetische Entwicklung ganz der Sache selbst folgt und dann der Begriff «aus dem historisch Gegebenen abstrahiert» wird. Dem gegenüber steht eine Auffassung, welche die geschichtliche Darstellung des Begriffs für nicht gerechtfertigt hält, da sie den «reinen Begriff der Sache», der nur von aller Geschichte unabhängig durch streng logische Entwicklung immanenter Momente gewonnen werden kann, zum «Objekt» geschichtlicher Bewegungen degradiert und somit beeinträchtigt und entstellt. B. setzt voraus, daß das «notwendige logische Verfahren» kein «aprioristisches Konstruieren» ist, sondern der begriffshistorischen Analyse nachfolgt
[10]. Wesentliche Impulse für die Theorie der B. liefert die Philosophiegeschichtsauffassung
A. Trendelenburgs, wie er sie in den historischen Beiträgen zur Philosophie praktiziert
[11]. Von seiner Devise, «mit der Geschichte zu gehen und der geschichtlichen Entwickelung der großen Gedanken in der Menschheit zu folgen», wurde nicht nur Eucken beeinflußt. Mit ausdrücklichem Bezug darauf bildet
G. Teichmüller seine Theorie der B. aus und versteht sie als Verwirklichung dieses Programms der notwendigen historischen Besinnung, durch welche die Philosophie ihrer Auflösung in allgemeine Kulturgeschichte und Nationalliteratur entgeht und nicht als «vorübergehendes Kulturelement» und «Echo von den veränderten Empfindungen des Tages» in eine «demütigende Stellung» gedrängt verharrt
[12].
Teichmüller empfindet B. als wirksames Organon, durch das Philosophie ihre alte Machtstellung zurückerobern und ihren festen Platz im Verband der Wissenschaften behaupten kann. «Geschichte der Begriffe» im Sinne der Studien Teichmüllers ist erste Bedingung für Fortschritte in der Philosophie, denn sie zeigt die «Motive jeder Theorie» auf und die «Bahnen, welche jeder Begriff seiner Herrschaft unterworfen hat, ebenso aber auch die Collisionen mit den übrigen Wahrheiten und die Auflösung eitler Machtansprüche»
[13]. So beschäftigen sich mit B. «eigentliche» Philosophen, denn Philosophie als Vernunftwissenschaft hat ihren Bestand einzig in Begriffen, nicht in Meinungen und Überzeugungen. B. richtet sich gegen jede «historische Psychologie» und schließt die Erforschung der «Einflüsse des persönlichen Lebens, der gesellschaftlichen Zustände, der religiösen und politischen Atmosphäre auf die Ausbildung der philosophischen Systeme» aus
[14].
Teichmüller konzipiert B. als eine «chronologische Topik», durch die, der logischen Topik verwandt, das Gleichzeitige und Aufeinanderfolgende «durch Erinnerung» fixiert wird. Da die Wahrheit dem «ideellen Inhalte des Denkens» zugeordnet ist und bloß «semiotisch» die Idee des Wesens und der Realität sowie die Idee des Guten und Schönen umfaßt, können weder diese Ideen, noch die Begriffe im Verhältnis «dialektischer Unterordnung» stehen, sondern müssen in einem «Koordinatensystem» zueinander geordnet werden. Auf Grund dieser angenommenen «Topographie» für die geistige Welt hat jeder Begriff, wie «im Raum jeder Punkt», in einem allgemeinen Begriffssystem seine «durch bestimmte Bedingungen fest und nothwendig geordnete Lage». B. bestimmt die «Örter in dem Koordinatensystem», denen die Begriffe so zugeordnet werden, daß schließlich ein Parallelogramm aller Begriffe entsteht
[15].
B. als chronologische Topographie steht gegen die Auffassung einer perspektivischen Entwicklungslehre, die durch ihre Standpunktgebundenheit in einen geschichtlichen Relativismus einmündet. B. meint in diesem Verständnis nicht historistische Entwicklungsgeschichte von Begriffen; ihr Vollzug erfolgt in bewußter Abgrenzung gegen phänomenologische oder positivistische Geschichtsbetrachtung. Soll B. die «festen Koordinationen» der Begriffe im Gesamtsystem ermitteln, dann gehört sie in die «echte Geschichte, wonach das Ganze
in einen providentiellen Blick zusammengefaßt und als ein technisches System betrachtet wird»
[16].
B. bedient sich einer an
Platon und
Aristoteles orientierten dihäretischen Methode, wenn sie «Quellen zum Beweise» prüft und «neue Gesichtspunkte der Auffassung» verwertet. Das dihäretische Verfahren wird von der logischen auf die historische Dimension übertragen, so dass die verschiedenartigen Begriffsbedeutungen nach «Confirmationen» und «Instanzen» abfragbar sind. Dieser Arbeitsweise ist es eigentümlich, den Begriffsinhalt – trotz aller geschichtlich aufweisbaren Anwendungsvariationen – als mit sich identisch und unverändert bleibend anzunehmen
[17].
Dihäretische B. verfolgt die Entfaltung der Begriffsbedeutungen, um an ihnen Bekräftigungen oder Widerlegungen des ursprünglichen Begriffsgehaltes festzustellen. Sie geht davon aus, in den begrifflichen Spätbildungen, bei aller in die Augen fallenden phantastischen Ausführung, keine vollendeten Prägeformen zu sehen: Scheinbare Vervollkommnung bedeutet in der Regel Verhüllung des ursprünglichen Begriffszustandes. Auf diese Weise gelingt der B. der Nachweis, daß die Griechen Väter und Schöpfer aller philosophisch relevanten Begriffe gewesen sind. Natürlich blieben die Begriffe «viele Jahrhunderte hindurch lebendig» und bildeten den «höchsten Inhalt des menschlichen Denkens bis auf unsere Tage»: So ist es zwar für die B. interessant, den «Lauf eines Flusses» zu verfolgen, die Quelle aber bleibt das Wichtigste. B. macht die ewige Weisheit der Griechen in der modernen Philosophie geltend, die in ihrer Terminologie nicht über den «Ideenkreis des Altertums» hinausgelangt ist. Zum «ererbten Begriffsschatz» kam nur ein «dürftiges Häuflein originaler Begriffe» hinzu, in der Regel liegen akzidentielle Anpassungen überkommener Begriffe vor. B. zeigt, daß die Philosophiegeschichte eine «Sammlung aller bisher erarbeiteten» Begriffe als allgemein anerkanntes Gut enthält
[18].
Der Nutzen von B. besteht darin, daß sie gegenwärtige Philosophie aus ihrer antiken Wurzel verständlich macht und dadurch einen Maßstab zur Beurteilung auch historischer Auffassungen gewinnt, schließlich den «bleibenden und lebensvollen Gedankenformen» zur Anerkennung verhilft
[19]. B. vermittelt die Einsicht in den inneren Gang der Philosophie, deren Geschichte sich in der Bewegung regelmäßig wiederkehrender Adaptationen typologisch erfaßbarer Stellungen vollzieht, welche von den philosophischen Grundbegriffen entsprechend der anthropologisch bedingten Möglichkeiten philosophischer Theorie eingenommen werden können.
Bereits in den siebziger Jahren des 19. Jh. erhebt
H. Lotze Einwendungen gegen diese Theorie der B. Sie wird der Hegelschen Auffassung von Philosophiegeschichte nicht gerecht, da sie lediglich historisch «aus der kritischen Kombination des Überlieferten auf das Ganze» zurückschließt, einem vorgeordneten Prinzip «über die Reihenfolge der zu erwartenden Standpunkte» jedoch entsagt und deshalb nicht den wirklichen Entwicklungsgang der Gedanken trifft: Das realisiert nur Ideengeschichte, die zu ermitteln hat, in welcher Reihenfolge die Gedanken des menschlichen Geistes aus «unbewußt wirkenden Antrieben» und «halbpoetischer Weltkonstruktion» sich zu «bewußten Begriffen und methodischen Prinzipien» wissenschaftlicher Weltbetrachtung in den spezifischen Ausformungen einzelner Systeme entfalten
[20].
Teichmüller klärt daraufhin das Verhältnis von Ideengeschichte und B., indem er Begriffe als diejenigen wissenschaftlichen Ausdrücke beschreibt, die erst durch bewußte Gedankenarbeit von den allgemeineren Ideen abstrahiert werden. Letztere sind nicht derart eingeschränkt, sondern finden sich in Natur, Geschichte, Religion, Kunst, im sittlichen und politischen Leben. Demzufolge besitzt die Ideengeschichte keinen so speziellen Charakter wie B. und hätte mindestens Mythologie und die gesamte Kulturgeschichte zu umspannen
[21].
Im Anschluß an die Theorie der B. von Teichmüller erscheinen zahlreiche begriffsgeschichtliche Monographien, die im wesentlichen die vorgegebene Position festhalten. Darüber hinausgehend fordert 1911
C. Knüfer, die B. habe sich nicht bloß an der Ursprungsbedeutung der Begriffe zu orientieren, sie müsse auch den speziellen Verwendungen nachgehen und «Stellung und Wertung des Begriffs im Ganzen der einzelnen Systeme» erfragen
[22]. Dagegen akzentuiert 1918
A. von
Harnack die Prinzipien Teichmüllers, wenn er den begriffsgeschichtlichen Schwerpunkt auf Analysen über den ursprünglichen Sinn einzelner Begriffe legt: So verstandene B. klärt die theologische Terminologie und dient einer differenzierten Erkenntnis der Religionsgeschichte
[23].
Von der allgemeinen Entwicklung begriffsgeschichtlicher Theorie unabhängig fragt 1887
Nietzsche nach «Fingerzeigen», welche Sprachwissenschaft und etymologische Forschung für die Entwicklungsgeschichte von Begriffen bereithalten. Auch er betont Beziehung und Verwandtschaft, in der philosophische Begriffe «zueinander emporwachsen»: Sie entfalten sich nicht nach eigenem Belieben. Gerade durch die entwicklungsgeschichtliche Sicht des Begriffssystems wird die anthropologische Konstante der Philosophie aufgedeckt und offenkundig, wie «die verschiedenen Philosophen ein gewisses Grundschema von möglichen Philosophien immer wieder ausfüllen»
[24].
Die philosophische B. okkupiert in zunehmendem Maße die Theorie der Philosophiegeschichtsschreibung, und setzt sich dabei der Gefahr aus, ihren eigenständigen Charakter in diesem Prozeß zu verlieren. Als repräsentative Figur einer solchen Richtung markiert
W. Windelband einen Knotenpunkt. Die geläufige Auffassung sieht in ihm den Begründer der Problemgeschichte, obwohl er 1891 eine weltanschauliche Philosophiegeschichte als ein Ineinandergreifen von Problem- und B. konzipiert. Dieses Ganze entsteht, wenn in der historischen Untersuchung die Verflechtung von Begriffen und Problemen in einem «Grundriß allgemeingültiger Begriffe der Weltauffassung und Lebensbeurteilung» in der Weise aufgezeigt wird, daß die immer wiederkehrenden und «jedes ernste Menschenleben bewegenden» Probleme und die mannigfachen, zu ihrer Lösung herangezogenen Begriffe auf eine stets höhere Reflexionsstufe gehoben werden. Letztes Ziel der Problemgeschichte und B. ist es, die Philosophie in den Stand zu setzen, «in der Formung ihrer Probleme und ihrer Begriffe das nur historisch Geltende der Veranlassungen und Vermittlungen von dem an sich Geltenden der Vernunftwahrheit abzulösen und von dem Zeitlichen zu dem Ewigen vorzudringen». Diese philosophiegeschichtliche B. spielt eine nur untergeordnete Rolle und trägt einen propädeutischen Charakter für die allgemeine weltanschauliche Bildung. «Vieles, was begriffsgeschichtlich von Wichtigkeit ist», verliert deshalb jedes Interesse, weil die Philosophie ihre höchste Aufgabe in der Beschäftigung mit Fragen der Welt- und Lebensanschauung sieht. Bei Windelband pervertiert B. im Verweltanschaulichungsprozeß der Philosophie
[25].
1909 meint
N. Hartmann, in der begriffsgeschichtlichen Position Teichmüllers eine Vorstufe seines problemgeschichtlichen Denkens zu erkennen. Bei ihm wird sichtbar, wie auch zur Begründung eines nicht-historistischen Standpunkts der Philosophiegeschichte Problemgeschichte und B. in systematischer Hinsicht eine Symbiose eingehen. N. Hartmann bestimmt Begriffe so, daß er B. in reine Problemgeschichte überführen kann. Begriff im strengen Sinn ist der «auf seine definitorischen Grundmomente reduzierte Bestand eines systematischen Problems». Tritt der Begriff als Abbreviatur des Problems zurück, gelangen «systematische Problemstellungen» in den Blick, verstehbar als Besonderungen der «in sich einheitlichen Vernunft auf eines ihrer Teilgebiete». Von ihnen aus läßt sich das Mannigfaltige der historischen Problemstufen als kontinuierliche Abfolge begreifen: Die besonderen Probleme oder Begriffe sollen dann innerhalb der mehr oder weniger geschlossenen Zeitabschnitte in ihrer Entfaltung aufgewiesen werden.
Aufgrundder Identifizierung mit Problemgeschichte betrachtet B. «Vernunfteinheiten in ihrer zeitlichen Selbstentfaltung». Das Wiedererkennen durchgehender Probleme wird zum Leitfaden der Darstellung genommen. Diese Auffassung von der Problemidentität als einem Kontinuum fortschreitender Einsicht überwindet die philosophische «Impotenz» der geistesgeschichtlichen Haltung. So erobert der Problembegriff den Rang einer mittleren Proportionale zwischen den an sich inkommensurablen Forderungen systematischer und historischer Philosophie: Die «Prachtbauten des Gedankens» zerfallen; Begriffsbildung und Terminologie sind beweglich, denn «derselbe Ausdruck wechselt schon von einem Denker zum anderen die Bedeutung, über längere Zeiträume muß das, was er besagte, immer erst rekonstruiert werden»
[26].
Reine Problemgeschichte in diesem Verständnis umfaßt B. nur subsidiarisch, sie hat Problemaufschlüsse zu liefern und fixiert bleibende Problem- und Begriffswerte.
Zugunsten der Systemidee hebt
H.-G. Gadamer schon 1924 vom Standpunkt der Hermeneutik her die ewige Idealität der Probleme auf, entlarvt sie als Selbsttäuschung und setzt im Zuge eines existentiell orientierten Denkens an die Stelle des überzeitlichen identischen Problembestandes das Prinzip der Wandelbarkeit der Probleme und ihrer Abhängigkeit von der jeweiligen Grundhaltung dem Dasein gegenüber. Reine Problemgeschichte schlägt um in hermeneutische Problemgeschichte und erzeugt eine den geschichtlichen Seinsweisen verbundene hermeneutische B. Das philosophische System, verstanden als Problemsystem, verbleibt im Ganzen des menschlichen Daseins und seiner Geschichte: Von da her rechtfertigt sich die systematische Struktur der philosophischen Gegenstände. «Nicht dort liegen die gleichen Probleme vor, wo in angeblichem geschichtlichen Selbstbewußtsein die gleichen Worte und Begriffe im Gebrauch sind», sondern dort, wo – selbst bei gänzlich unterschiedlicher Begriffssprache – dieselbe geistige Tradition und Daseinsauffassung anzutreffen ist
[27].
In den fünfziger Jahren leitet Gadamer die «Senatskommission für begriffsgeschichtliche Forschung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft» und wird Initiator einer interdisziplinär orientierten B., die «wichtige Grundbegriffe der Philosophie und der Wissenschaften im Austausch zwischen den Vertretern der einzelnen Wissenschaften und der Philosophie» zu klären sucht
[28].
Seit 1960 zeigt Gadamer, welche Funktion in einer Hermeneutik der Geistesgeschichte B. ausübt. Sie erhält ihren Stellenwert in der hermeneutischen Philosophie, welche die «Sprach- und Denkgewohnheiten vor das Forum der geschichtlichen Tradition stellt», sich nicht von der Sprache treiben lassen will und sich gerade in ihrem Bemühen um ein «begründetes geschichtliches Selbstverständnis» «von einer Frage der Wort- und Begriffsgeschichte in die andere genötigt» sieht
[29]. Hermeneutische B. wird methodisches Instrument einer Philosophie, die ihren Zugang zu den Sachen vom Verstehen und Auslegen des schon Vorhandenen her definiert, und stellt ein neues Verhältnis zu den überkommenen Begriffen her, die in ihrem ursprünglichen Bedeutungsgehalt nicht unbefragt übernommen werden können, soll der Erwerb geschichtlicher Selbstdurchsichtigkeit nicht gefährdet werden.
1965 löst
H. Lübbe in seiner begriffsgeschichtlichen Theorie der Philosophiegeschichte die Konjunktion zur Problemgeschichte und bestimmt B. im Sinne einer Wortgebrauchsgeschichte, die sich als Methode zur Regulierung in Fällen von chaotischem Wortgebrauch empfiehlt. Sie ist das Ordnungsmedium, in dem der willkürliche Umgang mit dem Wort gefiltert und in einer neuen Wortgebrauchsempfehlung aufgehoben wird, die eine neue Verbindlichkeit für die weitere Verwendung des Wortes schaffen soll. So erscheint die Definition als Resultat der Geschichte des Wortgebrauchs, in der allein der Begriff für die begriffsgeschichtliche Forschung greifbar wird. In dieser Bindung kann die Definition, «unbeschadet ihrer faktischen Verbindlichkeit», historisiert und damit als «Endstadium jenes begriffsgeschichtlichen Prozesses durchsichtig» gemacht werden, der sich in der Wortgebrauchsgeschichte ereignet hat.
Die sich an der funktionalen Sprachtheorie orientierende B. kann Verbindlichkeiten definitorischer Art stiften, außer Fassung geratene Begriffe stabilisieren und abgerissene Kontinuitäten im philosophischen Sprachgebrauch durch Korrektur wiederherstellen.
Die B. will hier ausdrücklich Philosophiegeschichte sein, welche die Arbeit des Begriffs, die den Fortschritt der Philosophie treibt, erkennbar macht aus der «Durchblicke von großer Tiefenschärfe gewährenden Perspektive der begriffsgeschichtlichen Fragestellung» heraus. Diese B. faßt Begriffe nicht als absolute zeitlose Größen, sondern als «Momente kategorialer Kontexte», die sich ändern.
Wenn Begriffe in solchem Sinne «Orientierungs- und Handlungsschemata für Theorie und Praxis sind» und ihre Bewährung ihre Wahrheit ist, dann gewinnt die B. eine weitere Dimension durch ihre Hinwendung zu Begriffen aus der ideenpolitischen Praxis. Sie untersucht mit Vorliebe Begriffe einer Philosophie, die sich als Geisteskampf versteht und mit ihren Begriffen weltanschauliche Standpunkte fixiert. Somit zeigt B. hier nicht die Theorieunfähigkeit der Vernunft an, wohl aber, wie Begriffe «die Bereitschaft des Willens steigern, sich ideenpolitisch zu engagieren». Sie sortiert damit Begriffe, die zwar keine «Wirklichkeitsaufschließende Kraft» besitzen, in der ideenpolitischen Frontenbildung jedoch provokatorisch wirken
[30].
Rein gebrauchspolitisch ausgerichtete B. setzt allerdings unkritisch Begriff und Wortgebrauch in eins. Zwar kann Wortgebrauchsgeschichte im Idealfall alle Bedeutungen und Aspekte eines Begriffs fassen. In allen anderen Fällen muß sie auf die im jeweiligen Wortgebrauch nicht reflektierten Voraussetzungen und Gehalte reflektieren, will sie in ihren Ergebnissen die Sache selbst in den Griff bekommen. Zwar kann es als zentrale Aufgabe der B. angesehen werden, Wandlungen und Veränderungen des Begriffswortes aufzufinden, den Gründen für die Veränderungen nachzuspüren und eine haltbare Deutung zu liefern; dabei können an Knotenpunkten der Begriffsentwicklung Struktur und Schichtung umfassend aufgeklärt werden. B. hat dann aber zu berücksichtigen, daß Begriffe ihre je eigene Zeit haben, sie wurzeln in einer bestimmten Epoche. Erst wenn sie aus dem Zustand ihrer Aktualität geworfen sind, ihre Hoch-Zeit vorüber ist, werden sie formalisierbar und der Methode sprachanalytischer Begriffshistorie zugänglich. Allerdings sind sie dann meist in ihrer Bedeutung weitgehend umfunktionalisiert worden. Es ist fraglich, ob sie sich einer aktuellen Fixierung unterziehen lassen. Die B. führt hier lediglich zur Einsicht in die Unbrauchbarkeit solcher Begriffe für den strengen Gebrauch in den Fachsprachen der Wissenschaften und der Philosophie. Andererseits wirkt die B. der Verfallstendenz durchaus entgegen und kann den Begriff in einer funktional-eindeutigen Bestimmung wieder aufarbeiten, denn sie reduziert sich nicht auf Verfallsgeschichten von Begriffsbedeutungen.
Die historisch-genetische B. greift damit in die gegenwärtige Bedeutungsfixierung ein: Sie macht Begriffe entweder brauchbar oder unbrauchbar für die exakte Verwendung.
Gründet die B. in der Philosophiegeschichtsschreibung und bringt Materialien bei, die den Geschichtsprozeß der Philosophie aufdecken, so zeichnet sie dann verantwortlich eine Begriffshistorie nach, wenn sie umfassende genetisch-funktionale Aufklärung leistet. Keinesfalls darf sie absolute Bezeichnungen deduzieren und diese dann im historischen Aufriß verfolgen.
Vermittels der B. werden die Strukturen der Geschichte von Philosophie und Wissenschaften sowie die Entwicklung von Begriffen selbst sichtbar, ohne daß eine Wiederkehr des philosophischen Historismus ermöglicht wird. Die Theorie der B. versteht diese als Instanz zur Klärung des Kategorienganzen und als Reflexion aufs Kategorien- und Begriffsganze, in dem sich die philosophische Weltorientierung bewegt. B. erarbeitet eine praktikable und einsichtige Methode für die Historiographie der in der philosophischen Fachsprache gebrauchten Wörter und Termini. Sie erweist die geschichtliche Wirksamkeit der Begriffe und bringt Aufklärung über ihren funktionalen Stellenwert im philosophischen Begriffssystem.
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Vgl. dazu etwa J. Gurlitt: Grundriß der Gesch. der Philos. (1786); G. G. Fülleborns Beyträge zur Gesch. der Philos. (1794ff.); Ch. A. Brandis: Von dem Begriff der Gesch. der Philos. (1815); K. A. Schaller: Hb. der Gesch. philos. Wahrheit durch Darstellung der Meinungen der ersten Denker alter und neuerer Zeit über dieselben, mit Winken zu ihrer Prüfung (1810); C. F. Bachmann: Über Gesch. der Philos. ( 21820); J. F. I. Tafel: Die Fundamentalphilos. in genetischer Entwickelung mit besonderer Rücksicht auf die Gesch. jedes einzelnen Problems 1. Theil (1848); L. Strümpell: Die Gesch. der theoretischen Philos. der Griechen zur Übersicht, Repetition und Orientierung bei eigenen Studien (1854); K. Fischer: Gesch. der neueren Philos. 1 ( 21865) Vorwort; J. H. Schölten: Gesch. der Relig. und Philos. (1868); L. Geldsetzer gibt eine Deutung dieser philosophiegesch. Positionen in: Die Philos. der Philosophiegesch. im 19. Jh. (1968) vgl. 2: Die Systematik der Problemstellungen der Theorie der Philosophiegesch. |
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Repräsentativ dafür etwa: Bachmann, Tafel, Strümpell und Schölten, vgl. Anm. [1]; vgl. auch G. G. Fülleborn: Verzeichnis einiger philos. Modethematum, in: Beyträge zur Gesch. der Philos. 10. Stück (1799) 143–161. |
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Gurlitt, a.a.O. [1] 1, 255–258. 269f. |
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Ch. G. Bardili: Epochen der vorzüglichsten philos. Begriffe (1788) III–VIII. |
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G. G. Fülleborn: Über Gesch. der philos. Kunstsprache unter den Deutschen, in: Beyträge zur Gesch. der Philos. 4. Stück (1794) 118ff. |
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Über einige Vortheile aus dem Studium der alten Philosophen, a.a.O. 7. Stück (1795) 115ff.; Frg. einer hist. Vorbereitung zu einer Gesch. der Politik und Verzeichniss einiger philos. Modethematum, a.a.O. 10. Stück (1799) 79. 148f. |
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Brandis, a.a.O. [1] 48. 61ff. 77–83. |
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J. G. Müller: Über Bildung und Gebrauch des Wortes ‹religio›. Theol. Stud. u. Kritiken 8 (1835) 121–148; F. Ch. Baur: Krit. Stud. über den Begriff der Gnosis, a.a.O. 10 (1837) 511–579; vgl. auch Rezension von C. H. Weisse über Baurs ‹Die christl. Gnosis oder die christl. Religionsphilos. in ihrer gesch. Entwicklung›, a.a.O. 10 (1837) 183–222; J. F. K. Gurlitt: Über den Begriff der Dikaiosyne, a.a.O. 13 (1840) 936–975; G. M. Redslob: Sprachliche Abh. zur Theol. (1840); F. Dietrich: Über Wurzel und Begriffsbildung in dem Worte ‹Pflicht›, a.a.O. 14 (1841) 152–178. |
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Vgl. bes. Müller, a.a.O. [8] 124. 129. 147. |
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Vgl. Baur und Weisse, a.a.O. [8] 512f. 521. 528. 188. 190. 193. |
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A. Trendelenburg vgl. Anm. [9 zu 2] bes. die Gesch. der Kategorienlehre und begriffsgesch. Arbeiten zu den Begriffen ‹Notwendigkeit› und ‹Freiheit› sowie zu Begriffen der aristotelischen und leibnizschen Philosophie. |
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Log. Untersuch. 1 ( 21862) Vorwort; Bezug bei G. Teichmüller: Neue Stud. zur Gesch. der Begriffe 1 (1876) Vorrede. |
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G. Teichmüller: Stud. zur Gesch. der Begriffe (1874, Nachdruck 1965) VI. |
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Die wirkliche und die scheinbare Welt. Neue Grundlegung der Met. (1882) 253; Religionsphilos. (1886) XIIIf. XXIII. 16. |
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a.a.O. 108–110. 227f. 329. |
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Stud .... a.a.O. [13] VII; vgl. Aristotelische Forsch. 3 (1873, Nachdruck 1964) 91f. |
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Stud. VIII; Neue Stud .... a.a.O. [12] 1, X; 2, 259–261; 3, V–VIII. |
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H. Lotze: Rezension von G. Teichmüllers Neuen Stud., in: Gott. gel. Anz. (1876) 449–460; wieder abgedruckt, in: Kleine Schriften 3 (1891) 363–371. |
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G. Teichmüller: Neue Stud. 2 (1878) 261f. |
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C. Knüfer: Grundzüge der Gesch. des Begriffs Vorstellung von Wolff bis Kant. Ein Beitrag zur Gesch. der philos. Terminol. (1911) 1. |
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A. von Harnack: Die Terminol. der Wiedergeburt und verwandter Erlebnisse in der älteren Kirche, in: Texte und Untersuch, zur Gesch. der altchristl. Lit. 42 (1918) 143. |
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Fr. Nietzsche, Werke, hg. K. Schlechta 2, 583. 797. |
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W. Windelband: Lehrb. der Gesch. der Philos. ( 51910) Vorwort zur 1. Aufl. von 1891 Vf. 8f. 12; Gesch. der Philos., in: Die Philos. im Beginn des 20. Jh. ( 21907) 547f. 553. |
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N. Hartmann: Zur Methode der Philosophiegesch. Kantstudien 15 (1909); Der philos. Gedanke und seine Gesch., in: Abh. Preuß. Akad. Wiss. (1936), wieder abgedruckt in: Kleinere Schriften 2 (1957); vgl. dazu K. Oehler: Die Geschichtlichkeit der Philos. Z. philos. Forsch. 11 (1957) 504–526; M. Brelage: Die Geschichtlichkeit der Philos. und die Philosophiegesch. Z. philos. Forsch. 16 (1962) 375–405; H. Lübbe: Philosophiegesch. als Philos., in: Einsichten. G. Krüger zum 60. Geburtstag (1962) 204–229. |
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H. G. Gadamer: Zur Systemidee in der Philos., in: Festschrift P. Natorp (1924) 56ff. 62ff. 69. |
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H. G. Gadamer: Vorwort in: Arbeitsber. der Senatskommission für B. bei der Dtsch. Forschungsgemeinschaft. Arch. Begriffsgesch. 9 (1964) 7. |
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H. G. Gadamer: Wahrheit und Methode ( 21965) XXVIIIf. |
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H. Lübbe: Säkularisierung. Gesch. eines ideenpolit. Begriffs (1965) 9–22; vgl. Diskussionsbeitrag von E. Weil, in: Die Philos. und die Frage nach dem Fortschritt (1964) 333. |