Jahrbuch 2010 Qualität der Medien (E-Book) 

Vorwort

Jahrbuch 2010 Qualität der Medien (E-Book) - Schweiz - Suisse - SvizzeraVorwort10.24894/978-3-7965-3410-2fög7 Was ist das Jahrbuch? Dieses Jahrbuch untersucht die publizistische Versorgung*, das Informationsangebot* und die Berichterstattung in der Medienarena* Schweiz (gesamt) sowie in den Arenen der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Analysiert werden alle Gattungen der Informationsmedien*, also Zeitungen, Radio, TV und Online. Innerhalb dieser Gattungen werden die unterschiedlichen Medientypen erfasst, also bei den Zeitungen die Abonnements-, die Boulevard-, die Gratis- und die Sonntagszeitungen sowie die Wochenmagazine; bei Radio und Fernsehen sind es die Sendungsformate Nachrichten, Magazine und Foren, und beim Online handelt es sich um die Portale der Abonnements-, der Boulevard- und der Gratiszeitungen sowie um die Portale der audiovisuellen Medien und der Telekommunikationsunternehmen. Die Analyse bezieht sich auf zwei Ebenen: • Auf der Ebene der publizistischen Versorgung der Schweiz interessieren die sprachregionalen Unterschiede, die Einnahmen und die Besitzverhältnisse der Medienunternehmen, die Publikumsflüsse zwischen den Mediengattungen* und Medientypen*, die Medienvielfalt* sowie die Schichtung* und Segmentierung* des Medienkonsums. Auf dieser Ebene werden in der gesamten Schweiz 148 Medientitel* in die Untersuchung einbezogen. • Auf der Ebene der Inhalte interessieren die Themenschwerpunkte, die Vielfalt*, die Relevanz*, die Aktualität* und die Professionalität* der Berichterstattung in den Sprachregionen, den Mediengattungen, den Medientypen und Medientiteln und die unterschiedlichen Aufmerksamkeitslandschaften für Schichten und Segmente des Medienkonsums. In diese Inhaltsanalyse werden in der gesamten Schweiz 46 Medientitel einbezogen. * Im Anhang (S. 363ff.) findet sich ein Glossar, das alle Begriffe erklärt, die für das Verständnis dieses Jahrbuchs wichtig sind. Mit * bezeichnete Begriffe sind in diesem Glossar zu finden. Zu diesem Zweck werden so viele öffentlich erhältliche, relevante und bezahlbare Daten wie möglich über Einnahmen der Verlage, deren Besitzverhältnisse, Auflagen und Nutzung sowie vor allem Ergebnisse aufwendiger Inhaltsanalysen der genannten Medien in einem Buch zusammengefügt. Das Jahrbuch ist als Nachschlagewerk aufgebaut, so dass auf das, was hinsichtlich einer Sprachregion, einer Mediengattung oder bestimmter Medientypen, Medientitel und Themen besonders interessiert, rasch zugegriffen werden kann. In der Einleitung wird begründet, warum die Qualität* der Demokratie von der Qualität der öffentlichen Kommunikation abhängig ist. Es werden die Qualitätsmassstäbe hergeleitet, der jüngste Wandel der Medieninhalte skizziert und der Aufbau des Jahrbuchs erläutert. Das erste Kapitel des Buchs enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse des gesamten Jahrbuchs. Alle Folgekapitel, die den Mediengattungen (Presse, Radio, TV, Online) gewidmet sind, beginnen immer mit den wichtigsten Erkenntnissen. Dies gilt auch für das Schlusskapitel, das Vertiefungsanalysen zur Minarettdebatte und zur Wirtschaftsberichterstattung in der Krise enthält. Wozu dieses Jahrbuch? Das Ziel dieses Jahrbuchs ist die Stärkung des Qualitätsbewusstseins gegenüber den Medien auf Seiten des Publikums wie auf Seiten der Journalisten, des Verlagsmanagements und der Verleger. Um diesen Zweck zu erfüllen, soll dieses Jahrbuch allen Interessierten dienen, die sich mit der Entwicklung der Medien, der Medieninhalte, der Wechselwirkungen zwischen Medien und Politik sowie zwischen Medien und Wirtschaft auseinandersetzen. Die Theorien und Methoden für dieses Jahrbuch entstammen den Traditionen der Sozial- und Geisteswissenschaften. Bei beiden ist das Selbstverständnis, Aufklärungswissenschaften zu sein, wichtig, d.h., sie sehen ihre Aufgabe darin, zur Selbstaufklärung der Gesellschaft beizutragen. Bei der Anwendung der Vorwort Was, wozu, wer und von wem? Kurt Imhof Vorwort 8 Theorien und Methoden, aber auch hinsichtlich der Quellen versuchen wir so transparent wie möglich zu sein, um Fragen zu beantworten und Entwicklungen festzustellen, die wichtig sind, damit die Öffentlichkeit ihre zentralen Funktionen als Entdeckungszusammenhang dessen, was alle etwas angehen muss, als Medium der Kontrolle und Legitimation der rechtsstaatlichen Institutionen und der Integration der Gesellschaft erfüllen kann. Dabei versuchen wir unsere Aussagen mit Daten zu untermauern und unsere Interpretationen da, wo die Datenlage (noch) nicht genügt, entsprechend zu kennzeichnen. Wer macht dieses Jahrbuch? Verantwortlich für das Jahrbuch ist der fög (Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich). Es ist das Produkt eines langährigen Strebens der Forschenden des fög, die Fähigkeiten, die Infrastrukturen und die Mittel zu erlangen, um die öffentliche Kommunikation als Zugang zur Analyse der modernen Gesellschaft zu erschliessen und dieses Jahrbuch zu realisieren. Der endgültige Entschluss, diese Arbeit anzugehen, entstand im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunktes «Demokratie - Herausforderungen an die Demokratie im 21. Jahrhundert», in dem in Zürich und Lausanne in einer in Europa einmaligen Verbindung die Fächer Politikwissenschaft und Publizistik- und Kommunikationswissenschaft unter Einschluss von Soziologen zusammenarbeiten (www.nccr-democracy.uzh.ch). Dieser Entschluss wurde durch den Stiftungsrat der Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft bestärkt, der sich entschieden für das Vorhaben einsetzte. Es wurde durch das bisher einzige Vorbild, die ausgezeichnete jährliche Dokumentation «The State of the News Media. An Annual Report on American Journalism» erleichtert, das durch die PEW-Stiftung in den USA finanziert wird (www.stateofthemedia.org). Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft www.oeffentlichkeit.ch Stiftungsrat: Christine Egerszegi-Obrist, Gabriele M. Paltzer-Lang, Kurt Imhof, Yves Kugelmann, Oswald Sigg, Roger de Weck (bis Juni 2010). Spenden für die Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft können überwiesen werden auf: IBAN CH28 0070 0110 0019 9753 1 fög - Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft/ Universität Zürich www.foeg.uzh.ch Der fög ist Bestandteil des Instituts für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) und des Soziologischen Instituts der Universität Zürich (SUZ). An diesem Jahrbuch «Qualität der Medien Schweiz 2010» beteiligten sich Forscherinnen und Forscher der Fächer Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft und Geschichte sowie fortgeschrittene Studierende dieser Fächer, die uns und ihr Studium dadurch bereicherten. Ein Projekt wie dieses Jahrbuch ist Teamarbeit, allein schon weil es viel Spezialwissen erfordert. Die Hauptverantwortlichkeiten für die einzelnen Kapitel wurden unter den Forschenden aufgeteilt, deren Namen sind jeweils am Anfang genannt. Die weiteren zentral an den Kapiteln Beteiligten werden dahinter aufgeführt. Sämtliche Kapitel wurden jedoch durch alle Forschenden kritisch gelesen und dadurch verbessert. Am Jahrbuch beteiligte Mitarbeitende: Seyhan Bayraktar (Politikwissenschaft), Pascal Bürgis (Kommunikationswissenschaft), Urs Christen (Soziologie), Franco Doria (IT), Mark Eisenegger (Kommunikationswissenschaft, Soziologie), Patrik Ettinger (Geschichte, Soziologie), Angelo Gisler (Kommunikationswissenschaft), Christina Hartmann (Lektorat/ Korrektorat), Florent Heyworth (IT), Kurt Imhof (Kommunikationswissenschaft, Soziologie), Esther Kamber (Soziologie), Jens Lucht (Politikwissenschaft), Jörg Schneider (Soziologie), Mario Schranz (Soziologie, Politikwissenschaft), Mirjam Stoll (Soziologie), Linards Udris (Kommunikationswissenschaft, Soziologie), Verena Zehnder (Lektorat/ Korrektorat), Sarah Zielmann (Kommunikationswissenschaft, Soziologie). Am Jahrbuch beteiligte Studierende: Pablo Assandri, Urs Arnold, Christian Caspar, Susanne Gedamke, Benjamin Gerwoll Ronca, Lucie Hauser, Thomas Hirt, Franziska Hohl-Zürcher, Jens Kieselbach, Audrey Liechti, Julia Lindner, Edina Muminovic, Sibylle Oetiker, Jörg Schlicht, Mara Todisco, Audrey Voet. Vorwort 9 Verbessert wird dieses Jahrbuch auch durch die Kritik, die es erfahren wird. Wer es mit guten Gründen kritisiert, beteiligt sich an ihm und trägt zur Steigerung seiner Aussagekraft bei. Kritik ist Bestandteil eines Lernprozesses, der in der Wissenschaft ohnehin, in Jahrbüchern im besonderen angelegt ist. Viele Entwicklungen sind schon im Laufe der Arbeit in dieses Buch eingeflossen, viele Verbesserungen sind für die nächste Ausgabe, die bereits in Arbeit ist, geplant, und Kolleginnen und Kollegen aus der «scientific community» sind eingeladen, sich an diesem Jahrbuch zu beteiligen. Dadurch soll es zu einer Plattform werden, auf der sich der «State of the Art» der Qualitätsforschung und des Zusammenhangs von Öffentlichkeit und Demokratie entfalten kann. Diese Plattform wird im Internet repräsentiert, damit Korrigenda und laufend neue Erkenntnisse publiziert werden können (www. qualitaet-der-medien.ch). Von wem ist das Jahrbuch finanziert? Die Finanzierung für das Jahrbuch wird durch die gemeinnützige Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft eingebracht. Diese verdankt die Mittel für das Projekt insbesondere den folgenden Donatoren: Allreal Holding AG, Anne Frank Fonds, Credit Suisse Foundation, Paul Schiller Stiftung, Prof. Otto Beisheim Stiftung, Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG, Schweizerische Post, Stiftung für Gesellschaft, Kultur und Presse, Schweiz, Stiftung Qualitätsjournalismus Ostschweiz, Swiss Re, Vontobel-Stiftung, Zürcher Kantonalbank und verschiedenen Einzeldonatoren. Die Etablierung dieses Jahrbuchs wird davon abhängen, wie es zum Diskurs über Demokratie und Öffentlichkeit beiträgt, Lernprozesse auslöst und das Qualitätsbewusstsein fördert. Zürich, im Juni 2010