Henaden
1519
10.24894/HWPh.1519
Fritz-Peter Hager
Antike Philosophie
Metaphysik
Einheiten
Henaden oder ‹Einheiten› kann schon
Platon seine Ideen nennen, wenn er die Frage nach dem Sein sowie der Einheit und der Vielheit der Ideen in ihrem Verhältnis zu den Sinnendingen und untereinander stellt
[1]. Die Problematik dieser später als in einem zahlenhaft strukturierten intelligiblen Kosmos vereinigt gedachten H. wird in ganzer Breite vor allem wieder im
Neuplatonismus und besonders bei
Plotin aufgegriffen, der im Zusammenhang mit seiner Frage nach dem Wesen der intelligiblen Zahlen wiederum von H. spricht
[2]. Am bekanntesten aber ist die Stellung und Bedeutung der H. im metaphysischen System des
Proklos: Zwischen das absolut höchste Prinzip von allem, das Eine (Hen), welches zugleich das Urgute ist, und den Bereich des göttlichen Geistes mit seinen intelligiblen, intelligibel-intellektuellen und intellektuellen Wesenheiten schiebt er noch die göttlichen H. als eine begrenzte Vielheit von übergeistigen Einheiten ein, die zwischen dem Urwesen, d.h. dem Ureinen, und aller späteren Vielheit vermitteln,
als höchste Götter über alle Erkennbarkeit und Begreiflichkeit sowie über Sein, Leben und Denken erhaben sind und doch kraft ihrer Göttlichkeit und Güte noch als Quelle der Vorsehung gelten
[3].
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Platon, Philebos 15 a ff. |
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Plotin, Enn. VI, 6, 5, 6ff. |
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Proklos, Theol. Plat. 3, 1; Instit. theol. prop. 113–165, bes. 114f. 120. 149; In Parm., hg. Cousin VI, 14. |
Zu den H. bei Proklos vgl. E. Zeller: Die Philos. der Griechen III/2 (
51923) 853–857. – Ueberweg/Praechter 1 (
121926, ND 1960) 627.