IV. Neuzeit: A. Frankreich und England im 17. und frühen 18. Jh. 682; B. Leibniz 695; C. Französische Aufklärung 698; D. Deutsche Aufklärung 709; E. Von Kant bis zum Beginn des 20. Jh. 714; F. Die Einteilung der Philosophie von Kant bis zum Beginn des 20. Jh. 731; G. Phänomenologie, Existenzphilosophie und Seinsdenken 742; H. Hermeneutische Philosophie 752; I. Westlicher Marxismus 761; J. Russische und sowjet. Philosophie 775; K. Analyt. Philosophie und Wissenschaftstheorie 786; L. Strukturalismus, Diskursanalyse, Dekonstruktivismus 792.
IV.
Neuzeit. – A.
Frankreich und England im 17. und frühen 18. Jh. – 1.
Descartes und Cartesianismus. –
Descartes' Begriff von Ph. oder Streben nach Weisheit weist auf verschiedene Weisheitsbegriffe zurück.
M. de
Montaigne, der das prekäre Unterfangen Ph. für unser Wissen, die Tugend aber für unser Handeln zuständig sein läßt, hält dennoch die Ph. für handlungsprägend, sofern sie Wissen von der Tugend ist
[1]. Daß sie nicht falsch betrieben wird, ist also für die Praxis wichtig
[2]. Bei
P. Charron stehen Ph. und «sagesse» einander so nahe, daß als wahre Explikation von ‹Weisheit› eine stoische Explikation von ‹Ph.› dienen kann: vollkommene Erkenntnis der göttlichen und menschlichen Dinge
[3]. Die Weisheit wird mit Kategorien der praktischen Ph. charakterisiert: höchstes Gut und Vollkommenheit des Verstandes. Zugleich wird sie Verstand und Willen zugeordnet: wahre Selbsterkenntnis und angemessenes Verhalten
[4]. Bei
M. Mersenne erscheint dagegen die Weisheit nicht als Ziel, sondern als mögliche Bestimmung von Ph. Denn bei ihm steht ‹Weisheit› für die Gesamtheit jener Wissenschaften, die ihren Gegenstand nicht sinnlich, sondern (wie Physik und Metaphysik) entsprechend seiner wahren Natur erfassen. Statt des skeptizistisch besetzten «sagesse» steht nun «sapience»: Sie läßt uns die Dinge so verkosten, wie sie sind
[5] – eine theorieorientierte Bestimmung von «Weisheit».
Für
R. Descartes, der zwischen Historie (als Sichern des schon Gefundenen) und Wissenschaft (als Fähigkeit zu selbständiger Problemlösung) unterscheidet
[6], wird die menschliche Weisheit zur Gesamtheit der Wissenschaften, deren Einheit auf der Einheit der Methode beruht
[7]. Denn Weisheit (die mehr ist als Klugheit in Geschäften
[8]) ist die aus ersten Ursachen und unbezweifelbaren Prinzipien abgeleitete Erkenntnis des Gegenstandes der praktischen Wissenschaften Moral, Medizin und Mechanik (die alle anderen Wissenschaften zur Voraussetzung haben)
[9] – natürlich gesehen als das höchste Gut des Menschen
[10]. Hier ist die Weisheit also so praktisch wie bei Charron und so theoretisch wie bei Mersenne. Das bisher noch nicht gelungene Streben nach Weisheit heißt ‹Ph.›
[11]. Ph. ist wie ein Baum mit der Wurzel Metaphysik, dem Stamm Physik und den Fruchtzweigen Medizin, Mechanik und vollkommenste Moral als höchste Stufe der Weisheit, die alle anderen Wissenschaften voraussetzt; diesen liefert die Ph. die Prinzipien
[12]. Die Ph. besteht aus
Metaphysik als der Lehre von den Prinzipien der Erkenntnis, von Gottes Existenz und wichtigsten Attributen, von der Unsterblichkeit der Seele und von unseren klaren und einfachen Notionen
[13]. Zweitens aus
Physik, die nicht beliebig spekulieren darf, sondern systematisch und logisch notwendig sein muß
[14]. Sie behandelt die obersten Gesetze und Bausteine der Natur, das sichtbare Universum und die Erde mit ihren Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschenleibern
[15]. Damit liefert sie die Grundlagen für den dritten Teil der Ph. und damit
für die höchste Stufe der Weisheit, die vollkommenste Moral
[16]. Weil die Ph. in theoretischer wie in praktischer Hinsicht zivilisierte Nationen von Wilden unterscheidet, ist sie das höchste Gut für den Staat
[17]. Heute steht sie bei den besten Geistern in Verruf
[18], weil die falschen Köpfe
[19] sie mit den falschen Mitteln
[20] betreiben. Ihre Verquickung mit der Theologie gab Anlaß zu Häresien und Kriegen
[21]. Wer unter diesen Umständen philosophieren will, der muß zuerst eine provisorische Moral entwickeln, die ihn mit vorphilosophischen Entscheidungskriterien versieht, und am Beispiel der Mathematik eine bisher unbekannte Logik der Invention erlernen
[22]. Die neue Ph., die jetzt entsteht (
Heereboord feiert Descartes als «ph.ae exorientis Phosphorus»
[23]), schenkt uns die Freude des Findens neuer Wahrheiten, verbessert unser Urteil, stimmt uns durch ihre Klarheit statt zu Streit zu Frieden und Eintracht und ermöglicht die allmähliche Vervollständigung unseres Wissens durch planvollen Erkenntnisfortschritt
[24].
Zahlreiche cartesianische Erklärungen von ‹Ph.› übernehmen die cartesische Explikation oder bereichern sie mit Schulreminiszenzen. Die Stellung von «scientia» und «sapientia» ist schwankend. Die peripatetische Ph., die wie die Leute redet
[25], ist für die Wissenschaften ohne Nutzen und veranlaßt Streit, während die wahre Ph. die Wissenschaften mit Prinzipien versieht und Frieden stiftet
[26]. Während die übrigen Philosophen sich mit Sektennamen schmücken, sind Cartesianer damit zufrieden, vernünftige Philosophen zu sein
[27]. Bei den
Einteilungen ist der Status der Logik wechselnd. Sie kann als selbständige Wissenschaft neben Metaphysik, Physik und Moral erscheinen
[28], aber auch als etwas, das mit Metaphysik identisch ist und das die kontemplativen und praktischen Wissenschaften mit ihren Gegenständen versieht
[29]. Eine detaillierte Aufgliederung gibt
F. Schuyl in ‹De veritate scientiarum›:
Erste Ph. (Methodologie, natürliche Theologie und Leib-Seele-Lehre oder Theorie der «conditio humana»)
[30];
Physik (Lehre von Himmel und Erde, ausgehend von den ersten Elementen bis hin zum Zusammengesetzten, sowohl zur Aufdeckung der Geheimnisse der Natur als auch zu ihrer Nachahmung)
[31];
praktische Wissenschaften (Medizin, Ethik und Jurisprudenz, Ökonomie und Politik)
[32];
Clauberg läßt demgegenüber die Jurisprudenz der Politik so zugeordnet sein wie die Medizin der Physik
[33]. Außerhalb des skizzierten Wissenschaftscorpus stehen bei
Schuyl Offenbarungstheologie und Mathematik als Wissenschaften «von untrüglicher Wahrheit»
[34]. Mehrere Charakterisierungen weisen auf den religiösen Weg des Cartesianismus hin. Nach
L. de
La Forge wurde Descartes von Gott gesandt, um uns durch einfache und fruchtbare Hypothesen das richtige Philosophieren zu lehren
[35], und für
Clauberg ist Ph., so wie es Platon lehrte, Betrachtung des Todes oder Trennung der Seele vom Leib; aus diesem Tod erwächst das Leben der Seele, die geistig ist; es erlischt aber wieder bei der Rückkehr zu fleischlichem Leben
[36].
Spinozas Explikation hält sich in dem geschilderten Rahmen. Am Anfang der Ph., die nun more geometrico demonstriert wird, steht die Methodenlehre
[37]. Ihr folgen Metaphysik
[38], Physik
[39] und praktische Ph.
[40], darunter Politik
[41], über die Politiker glücklicher geschrieben haben als Philosophen
[42]. Wahre Philosophen suchen ihr Glück in Tugend und Gehorsam gegen die Natur
[43], ihr einziger Wahrheitsprüfstein ist das natürliche Licht
[44]. Sie wollen die Naturdinge und
ihre Gesetze nach Maßgabe der Vernunft allein durch klare Begriffe denken
[45]. Die Theologen (nicht mehr: die Peripatetiker) behindern den Zugang zur Ph. und die Freiheit des Philosophierens
[46], obgleich Religion und Ph. ganz verschiedene Fundamente und Ziele haben
[47]. Gegen diese Trennung von Religion und Ph. richtet sich
H. de
Boulainvillers Beweis ihrer natürlichen Verbundenheit
[48]. Eine späte cartesianische Gliederung der Ph. findet sich bei
S. Régis: Logik, Metaphysik, Physik (allgemeine: Kosmogonie und Astronomie; spezielle: Geologie, Chemie, Anatomie, Physiologie) und Moral
[49].
Für eine verbreitete Strömung, die im 17. Jh. häufig als «ph.a sacra» bezeichnet wird, gelten als wichtigste Erkenntnisquellen die beiden Testamente («ph.a christiana») oder das speziell interpretierte Alte Testament («ph.a moysaica»)
[50], weil es ohne Offenbarung keine sichere Erkenntnis gibt
[51]. Die auch in unvermuteten Zusammenhängen auftauchende
[52] Überzeugung, daß Gott die alleinige Ursache ist, weist auf ältere Diskussionen zurück
[53]. Ph.n wie die peripatetische, die Naturgegenstände zu Wirkursachen erklären, sind heidnisch und götzendienerisch, weil sie Geschöpfen göttliche Kraft zuschreiben
[54]. Ihre Entlarvung erfolgt unter Titeln wie ‹De origine idololatriae› und ‹De origine erroris›.
Malebranches ‹Recherche›, die fünf von sechs Büchern der Irrtumsbekämpfung widmet, gehört in diese Reihe. Die Strömung erscheint in
S. Bassos ‹Philosophia naturalis adversus Aristotelem›
[55], die Aristoteles als vorchristlichen Autor entschuldigt, aber christliche Philosophen, die heidnisch philosophieren, für unentschuldbar erklärt
[56].
R. Fludd führt in der ‹Philosophia moysaica› die heidnische Ph. unmittelbar auf den Teufel zurück
[57]. Der «ph.a sacra» folgen cartesianische wie nichtcartesianische Autoren, z.B.
G. J. Vossius (‹De origine idololatriae›)
[58],
A. Heidanus (‹De origine erroris›)
[59],
Vallés, Casman, Danaeus[60], van
Mey[61],
Amerpoel (‹Cartesius mosaizans›)
[62] und
A. Victor, der an
Malebranche vermittelt
[63]. Dessen Titel ‹Méditations chrétiennes› ist wohl zu lesen wie ‹première philosophie chrétienne›. Für Cartesianer konnte diese Strömung anziehend sein, weil Gott nach
Descartes die einzige physische Wirkursache ist und weil sich im Licht des cartesischen Mißtrauens gegen die Sinne die gegnerische peripatetische Ph. als Ph. der Sinnlichkeit und Sünde diskriminieren ließ
[64].
Im Schnittfeld von Cartesianismus und Heiliger Ph. stehen späte Autoren wie
Geulincx und
Malebranche. Bei
A. Geulincx bezeichnet ‹Ph.› fast immer scholastische, peripatetische oder heidnische Ph.n und ist nur selten positiv besetzt
[65]. In einen Teil seiner Funktionen tritt ‹Metaphysik› als Name für eine Wissenschaft, die neben vernünftiger Theologie auch Autologie (Ichlehre) und Somatologie umfaßt, ferner die streng wissenschaftlichen Exkurse Mathematik, Logik und Ethik (die Somatologie oder Physik enthält, weil sie mit Hypothesen operieren muß, Vermischungen von Wissen und Nichtwissen, «Miszellen»)
[66]. Auch bei
N. Malebranche ist ‹Ph.› – mit oder ohne Zusatz – ein heidnisch besetzter Ausdruck
[67]; positive oder neutrale Verwendungen sind selten
[68]. Ein Philosoph, der nicht lehrt, daß Gott alles tut, daß die Natur eine Chimäre ist und daß allein die universelle Vernunft uns belehrt, ist ein schlechter Philosoph
[69]. Dagegen läßt uns die Ph., wenn sie angemessen betrieben wird, zur Gegenwart Gottes gelangen
[70]. Als philosophische Disziplinen erscheinen solche nicht-historischen Disziplinen,
die von notwendigen Wahrheiten handeln: Mathematik, Metaphysik sowie (größtenteils) Physik und Moral
[71]. Das entspricht inhaltlich der Einteilung, für die sich auch Port-Royal entscheidet: vierteilige Logik, Physik, Moral und Metaphysik
[72].
2.
Skeptische und neuepikureische Autoren in Frankreich. – Der Gewißheitsrigorismus Descartes', der in seiner Schule zunehmend abgemildert wird, begegnet einer Welle skeptischer Entwürfe. Für
P. D. Huet ist Ph. als Streben nach Weisheit eine Bemühung des Geistes zur Erkenntnis der Wahrheit durch eine Vernunft, die nichts gänzlich gewiß erkennen kann
[73]. Auch
B. Pascal sieht in der Ph. die Tätigkeit einer Vernunft, die dem, was sie sich vornimmt, nicht gewachsen ist und die bestenfalls zu einer Unwissenheit gelangt, die sich als solche erkennt
[74]. «Cette belle philosophie», die noch immer nichts Gewisses gefunden hat
[75], spaltet sich nach Maßgabe der drei Hauptbegierden in Sekten auf
[76]. Ihre praktische Wirkung ist gering: Der größte Philosoph auf einer Planke über einem Abgrundempfindet Angst, auch wenn ihn seine Vernunft von seiner Sicherheit überzeugt hat
[77]. Fast alle Philosophen werfen die Begriffe durcheinander
[78], und wenn Descartes' Vereinfachungen stimmten, dann wäre die ganze Ph. nicht eine Stunde Mühe wert
[79]. Philosophen zeigen nur, wie es nicht ist
[80], ihr Elend erweist sich an der Religion. Sie haben Gott ohne Christus
[81], aber eine solche Erkenntnis Gottes ist unfruchtbar und unnütz
[82], denn sie erfaßt nur den Gott der Philosophen als Schöpfer der geometrischen Wahrheiten und der Ordnung der Elemente, aber nicht den lebendigen Gott
[83].
Bei
P. Bayle bezeichnet ‹Ph.›, inhaltlich gesehen, die Gesamtheit der vernünftigen Erkenntnisse, die die Natur der Dinge und die Pflichten der Tugend erklären
[84]. Sie ist einerseits spekulative Ph. mit
Physik (allgemeine: Prinzipien, Proprietäten und allgemeine Eigenschaften der Materie; spezielle: unbelebte und belebte Körper)
[85],
Mathematik (quadrivial gegliederte Quantitätslehre)
[86] und
Metaphysik (allgemeine: das Sein, seine Prinzipien, Proprietäten und Ursächlichkeiten; spezielle: Kategorien, Geist, Beweis der Existenz und Attribute Gottes)
[87]. Die praktische Ph. besteht aus
Logik, die die Verstandestätigkeit zur Wahrheit, und aus
Moral, die die Willenstätigkeit zur Tugend hinlenkt, ferner aus
Politik, Ökonomie und
Monastik (Moral des Einzelnen)
[88]. Bayle konzentriert sich auf innere Unstimmigkeiten und äußere Handicaps der theoretischen Ph., nicht zuletzt auf ihre unauflöslichen Grenzstreitigkeiten mit der Theologie
[89], bei denen die Fürsten die Partei der Theologen ergreifen, damit die akademischen Spaltungen sich nicht auf den Staat erstrecken
[90]. Das zwingt die Philosophen zu genauer Unterscheidung zwischen dem, was man sagt, und dem, was man nach außen hin verschweigt
[91].
Die erfolgreichste dieser Richtungen begründet
P. Gassendi, der den Epikureismus skeptizistisch transformiert. Er bezeichnet seine eigene Ph. als eklektizistisch
[92] und frei von Sektenknechtschaft
[93]. Für ihn bedeutet ‹Ph.›: die Weisheit lieben, bedenken und üben. Weisheit ist die Disposition des Geistes zu richtigen Meinungen über die Dinge (Streben nach Wahrheit oder Physik)
[94] und zu richtigem Handeln im Leben (Streben nach Rechtschaffenheit oder Moral)
[95]. Bisweilen wird die viergliedrige Dialektik, die in ihrer üblichen Form zu verwerfen ist, als eigener Hauptteil der Ph. betrachtet
[96]; weil aber eine nützliche Dialektik nur aus wenigen «Canones» über Wortgebrauch und Kriterien
besteht, kann man sie auch als Unterabteilung der Ph. oder als Beigabe zur Physik ansehen
[97].
Physik[98] ist die Lehre von der körperlichen und geistigen Natur (Gott und die Seele – über Engel fehlen uns natürliche Informationen)
[99]; über die Stellung der Mathematik zur Physik besteht kein Konsens
[100]. Folgenreich ist Gassendis Überzeugung, daß uns Natur-Ph. im strengen Sinn versagt ist. Nun besitzen wir zwar über Naturgegenstände kein notwendiges («demonstratives») und allgemeines Wissen
[101] (denn ihr Innerstes und ihre wahren Eigenschaften sind uns verborgen
[102]), wohl aber sogenanntes Erfahrungs- oder Erscheinungswissen
[103], das nicht auf Dialektik oder Autoritäten
[104], sondern auf Historie und auf Beobachtungen der Erscheinungen beruht
[105]. Durch das Zusammenwirken von Historie, unvollständiger Induktion und Hypothesen entsteht die «scientia experimentalis» oder «historica»
[106], die nun die Stelle einer Natur-Ph. im strengen Sinn zu vertreten hat. Bei Frankreichs führendem Gassendisten
F. Bernier zeigt sich die Unsicherheit gegenüber dem Ort der Logik an deren wechselnder Placierung
[107]. Die Überschrift der theoretischen Ph. lautet nun: «Physik und Metaphysik»
[108]. Die Moral oder Wissenschaft von der Erlangung der Seelenruhe wird wegen ihrer Praxisbezogenheit als Kunst (zu leben) charakterisiert
[109]. An ihre Seite tritt die Physik, die Vermittlerin leiblicher Gesundheit als des anderen Teils der Glückseligkeit
[110].
3.
Ältere britische Autoren. – Während in Cambridge eine platonische Ph. entsteht, die für die intellektuelle Welt geöffnet ist, die die menschlichen Sinne nicht für eine hinreichende Erkenntnisquelle hält und im Hinweis auf mechanische Ursachen keine angemessene Erklärung natürlicher Phänomene sieht, beschäftigen sich Autoren im Umkreis
Bacons, der die Methodenbedürftigkeit und Instrumentalität der Wissenschaften hervorhebt, mit Voraussetzungen des Friedens und theoretischen Bedingungen für die Erkenntnis der Natur. Bacon gliedert das menschliche Wissen entsprechend den Vermögen Erinnerung, Einbildungskraft und Vernunft in Historie, Poesie und Ph.
[111]. Historie im allgemeinen ist erzählend, Naturhistorie induktiv
[112]. Die Ph. erkennt durch das natürliche Licht, d.h. durch Sinne und Begriffe.
Erste Ph. heißt die Lehre von den allgemeinen Prinzipien und Axiomen sowie von Quantität, Ähnlichkeit/Verschiedenheit, Möglichkeit u.a.
[113],
natürliche Theologie das nicht geoffenbarte Wissen über Gott, Seelen und Geister
[114]. Die
Natur-Ph. ist spekulativ, sofern sie Ursachen erforscht, und operativ, sofern sie Wirkungen hervorbringt
[115]. Sie teilt sich in Physik als Lehre von Material- und Wirkursachen und Metaphysik als Lehre von Formen und Finalursachen
[116]. Die Mathematik wird in ‹De dignitate› als Appendix der Physik verstanden
[117], im ‹Advancement› aber der Ersten Ph. zugewiesen
[118]. Operative Physik heißt Mechanik, operative Metaphysik natürliche Magie
[119]. Die
Ph. vom Menschen ist einerseits Ph. des Einzelnen oder Lehre von Leib, Seele und beider Vereinigung («condicio humana»)
[120], andererseits bürgerliche Ph. (Lehre von Verkehr, Handel und Regierung)
[121]. Die Seelenlehre verzweigt sich in Verstandes-Ph. (Erfindungs-, Beurteilungs-, Erinnerungs- und Tradierungslehre) und in Willens-Ph. (Moral)
[122].
Für
Th. Hobbes ist Historie Faktenwissen, Ph. Konsequenzenwissen
[123] oder durch Schlußfolgerung erworbenes Wissen von Ursachen durch Wirkungen bzw. von Wirkungen durch Ursachen
[124], das in der Geometrie
und bürgerlichen Ph. die wirklichen, in der Natur-Ph. bloß mögliche Ursachen erfaßt
[125]. Der Zweck der Ph. ist die Nutzung vorhergesehener Wirkungen oder die Anwendung von Körpern auf Körper zur Wiederholung begriffener Wirkungen zum Nutzen des Menschen
[126]. Der Nutzen der Ph. erweist sich an ihren Resultaten, der der Moral-Ph. allerdings an dem Unglück, das ihr bisheriger Zustand veranlaßt hat
[127]. Der erste Hauptteil der Ph. ist nach ‹De corpore› die
Logik, der zweite die
Erste Ph. (Gegenstand: Grundbegriffe, die zu richtigen Definitionen befähigen)
[128], der dritte die
Bewegungs- und Größenlehre, der vierte die
Physik als Lehre von den natürlichen Phänomenen. Es folgt die Ph. «de nomine» und «de cive» (Freiheitslehre, Staatslehre und politische Theologie).
J. Glanvill betont die Ungewißheit
[129] und Fruchtlosigkeit
[130] der bisherigen Ph., die nur langsam ihrer Morgendämmerung entwächst
[131]. Glückliche Entdeckungen sind meist nicht der Ph., sondern dem Zufall zu danken; deswegen ist ein «Cursus philosophicus» «an impertinency in folio»
[132]; am vertretbarsten ist noch die Ph. Descartes', aber «Sunbeams best commend themselves»
[133]. Da die Royal Society erfolgreicher ist als alle Begriffs-Ph.n seit der Eröffnung von Aristoteles' Laden, wird die wahre Ph. auf der Beobachtung der sinnlichen Welt beruhen
[134]. Ihr Ziel sollten praktische Verbesserungen sein
[135], und die Güte ihrer Hypothesen bemißt sich an ihrer Erklärungsleistung
[136]. Ein philosophischer Skeptizismus, der das behauptet, ist für die Theologie nicht schädlich
[137]. Denn Real-Ph. ist Wissen von Gottes Werken
[138] – die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, und die Ph. rühmt die Ehre der Himmel
[139].
R. Hooke urteilt ähnlich über die Vergangenheit der Ph. Sie sollte den Menschen zu vollkommenem Wissen über Natur, Eigenschaften und Entstehung der Körper sowie zu ihrer nützlichen Verwendung befähigen, aber seit Anbeginn der Ph.-Geschichte hat es darin keine nennenswerte Verbesserung gegeben
[140]. Doch
H. Power schreibt im Blick auf die neue Wissenschaft, jetzt breche die Ph. so unaufhaltsam wie eine Springflut herein – eine großartige und unumstößliche Ph., die die Phänomene empirisch erfaßt, die von ihr deduzierten natürlichen Ursachen durch Kunst reproduziert und in der Mechanik untrügliche Beweise führt
[141].
4.
Gassendi-nahe britische Autoren. – Unabhängig von Hobbes' Gassendi-Rezeption hält sich eine Gruppe jüngerer Autoren, die den Atomismus epikureischer Provenienz und Gassendis Konzept der Experimental-Ph., zum Teil auch seine Rechtfertigungsmetaphysik und seine Formulierungen übernehmen. Neben Originaltexten sind ihnen
Stanleys[142] und
Charletons[143] englische Bearbeitungen, später auch
Berniers ‹Abrégé›
[144] zugänglich.
W. Charleton teilt die Philosophen in die Sekten der Meisterverehrer (Aristoteliker, Scotisten, Lullisten und Anhänger des Trunkenboldes Paracelsus), Verteidiger der philosophischen Freiheit (Tycho, Kepler, Galilei, Scheiner, Harvey, vor allem Descartes), Erneuerer des alten Wissens (Ficino, Copernicus, Lucretius, Maignan, Mersenne, Gassendi) und Eklektiker (Fernel, Sennert) ein. Diese Vielfalt kommt von der Dunkelheit der Natur, der Unvollkommenheit unseres Verstandes und der Zügellosigkeit unserer Wißbegierde
[145]. Die Ph., die sich an den philosophischen und genauen, nicht an den poetischen oder Zufallssinn der Wörter zu halten hat
[146], hat als spekulative Disziplinen
Metaphysik, Physiologie und
Geometrie[147].
Die Metaphysik beruht auf angeborenen oder kongenialen Ideen (Gotteslehre), auf Offenbarung (vernünftige Seelen und Geister) und auf Winken der Sinne
[148]. Die Physiologie nimmt ihre Methode von der Natur und ist ein Diskant der Vernunft über den «cantus firmus» der Sinne, denn sie kommentiert nur die Natur
[149].
Th. Sydenham präzisiert für die Medizin den Gedanken der Experimental-Ph. in einer an Empiriker erinnernden Weise: Die ganze Ph. des Arztes besteht in Historie
[150]. Philosophische Hypothesen verfälschen diese nur
[151], nützen nicht und schaden oft
[152]. Glückliche Entdeckungen entsprangen nicht philosophischer Spekulation, sondern dem Zufall oder der Beobachtung der Natur; aber eine Ph., die uns nicht lehrt, irgend etwas besser, schneller oder leichter zu tun, verdient ihren Namen nicht
[153]. Weil wir die Natur nicht intuitiv, sondern nur mit Hilfe der Sinneserfahrung erkennen, wird nie ein Sterblicher zum Philosophen im erhabeneren Sinn des Worts
[154]. Unsere Ausstattung reicht für natürliche Theologie und Moral-Ph., daneben allenfalls für Künste wie Medizin, Mathematik und Mechanik
[155].
Nach
R. Boyle ist Ph. (edler und umfassender als irgendein System) die Gesamtheit aller Künste, Disziplinen und Wissensgebiete, die die Vernunft mit natürlichen Mitteln erlangen kann
[156]. Sie und die Offenbarung sind die beiden Instrumente unseres Wissens
[157]. Boyle nennt an Disziplinen vor allem Logik, Metaphysik, Physiologie, Mathematik
[158] und Moral-Ph., deren Beweise auf nur begrenzt zwingenden Gründen oder auf dem Zusammenfallen von Wahrscheinlichkeiten fußen und nicht den Ansprüchen philosophischer Theorie, wohl aber den Regeln der Klugheit und den Erfordernissen der Praxis genügen
[159]. Beweise in der Metaphysik beruhen dagegen auf notwendigen Axiomen
[160], nicht einmal die Offenbarung kann ihr widersprechen
[161]. Aber den Experimentalphilosophen überzeugt bereits der Anblick der Phänomene von Gottes Existenz und Attributen
[162], besonders wenn er die Finalursachen berücksichtigt, die die Experimental-Ph. nur dann außer acht lassen darf, wenn sie die Beachtung der Wirkursachen behindern
[163]. Weil wir nicht die Natur der Dinge, sondern nur Phänomene und ihre Veränderungen (den Gegenstand der Naturhistorie) erblicken, ist Experimental-Ph. die wahre und solide Ph. der Natur. Sie ist nicht leicht
[164], weil sie Begabung zu Experimenten verlangt
[165], Umgang mit Handwerkern, Bauern und Kaufleuten erfordert
[166], weil noch der unbedeutendste Gegenstand für sie wichtig werden kann
[167], weil sie viel Geld verbraucht
[168] und Geduld und Ausdauer auf die Probe stellt
[169]. Man kann sie auch als mechanische Ph.
[170], Teilchen-Ph.
[171] oder Korpuskular-Ph. bezeichnen – ein Name, der Cartesianismus und Atomismus gleichermaßen charakterisiert; beide sind so miteinander verwandt, daß man sie als eine einzige Ph. ansehen darf
[172]. Diese befaßt sich zwar mit dem allgemeinen Naturlauf, muß aber darüber hinaus genaue Rechenschaft über Einzelphänomene geben, um die sich der «lazy Aristotelian way» nicht kümmert
[173]. Experimentalphilosophische Hypothesen sind nie unwiderruflich
[174]. Schon weil in dieser forschungsfreudigen Zeit jeder Tag eine neue Entdeckung bringt
[175], haben wir keine festen Standards für Ph.; sie ist etwas Wachsendes, das sich mit dem Wachstum des Wissens verändert
[176] und dem Systeme leicht Gewalt antun
[177]. Ziel der Experimental-Ph. ist die Erkenntnis und Beherrschung der Natur
[178]. Sie kann
menschliche Hände ersetzen, und ihre Erfindungen führen im Weltall und auf der Erde zu großen Veränderungen
[179].
I. Newton erörtert das Verfahren der Experimental-Ph. Sie muß von den Phänomenen und nicht von Hypothesen her argumentieren
[180]. Wie in der Mathematik muß in ihr die Analysis am Anfang stehen. Sie zieht induktive Schlußfolgerungen aus Experiment und Beobachtung und läßt, damit das induktive Argument nicht vorzeitig abbricht, nur solche Einwände zu, die auf Experimenten oder sonstigen Wahrheiten beruhen. Zwar sind induktive Argumente keine Beweise, aber wir haben keine besseren. Sie leiten uns von den besonderen Ursachen bis hin zur allgemeinsten
[181]; insofern denkt die Natur-Ph. über Gott im Blick auf die Phänomene nach
[182]. Ihre Vervollkommnung nützt auch der Moral-Ph., weil der Erweis der Macht und Güte der Erstursache unsere Pflichten gegen sie im Lichte der Natur erscheinen läßt
[183].
Viele Überlegungen
J. Lockes betreffen den schlechten Zustand der Ph. als Folge der eigennützigen Verwendung dunkler und vieldeutiger Wörter und des unbeirrbaren Festhaltens der Richtungen an ihren Thesen
[184]. Deshalb hat die Ph. zu Frieden, Schutz und Freiheit und zur Verbesserung der nützlichen Künste nicht viel beigetragen
[185], sondern die großen Wahrheiten von Recht und Theologie verdunkelt und Leben und Gesellschaft in Unordnung gebracht
[186]. Wirkliche Ph. ist wahres Wissen über die Dinge
[187], sie tritt nach Möglichkeit in Mode und Sprache ihres Landes auf und nimmt es mit den Wortbedeutungen genau
[188]. Unsere kognitiven Fähigkeiten, die an Ideen und Wörter gebunden sind
[189], reichen aus zur Erkenntnis der Existenz Gottes, zur Befriedigung unserer Bedürfnisse und zur klaren Erkenntnis unserer Pflicht
[190]. Darauf beruht die natürliche Einteilung der Ph. in Natur-Ph., praktische Ph. und Semiotik oder Logik (Lehre von Zeichen, d.h. Wörtern und Ideen, und ihrem richtigen Gebrauch)
[191]. Gegenstände der Natur-Ph. (die nur theoretisch ist) sind Wesen, Konstitution, Eigenschaften und Wirkungen von Geistern und Körpern
[192]. Wir wissen aber über Körper und Geister nur wenig
[193], und eine notwendige und allgemeine Ph. der Natur ist wahrscheinlich aus Mangel an vollkommenen und allgemeinen Ideen für uns nicht erreichbar
[194]. Deshalb muß uns Erfahrung lehren, was uns Vernunft nicht lehren kann
[195]. Wenn wir naturhistorisch verfahren, von merkmalreichen Ideen natürlicher Arten sowie von Experiment und Beobachtung ausgehen, dann gelangen wir zwar nicht zu Allgemeinheit und Notwendigkeit, wohl aber zu der nützlichen Experimental-Ph., die uns Bequemlichkeit, Gesundheit und Gewinn verschaffen kann
[196] und deren Hypothesen zwar keine Gesetze, aber doch mnemotechnische und heuristische Hilfen sind
[197]. Gegenstand der praktischen Ph. ist die Kunst des guten und nützlichen Gebrauches unserer Kräfte und Tätigkeiten
[198]. Sie ist nicht weniger als die Mathematik eine demonstrative Wissenschaft, denn die Idee Gottes und unserer selbst ermöglicht die genaue Herleitung von Pflichten und Handlungsregeln
[199].
5.
Britische Autoren nach Locke. – A. A. C. Earl of
Shaftesbury, der den Zustand der Zunft-Ph. häufig beklagt
[200], erweitert den Begriff der Ph., indem er sie als Streben nach Glückseligkeit zu einer Angelegenheit aller Menschen erklärt
[201], die Anstand, Gerechtigkeit und Schönheit vermittelt und nicht allein auf dem Kopf, sondern auch auf Herz und Entschlossenheit beruht
[202]. Die Ph., die im ursprünglichen Sinne Meisterschaft in Leben und Verhalten ist
[203], kann rhapsodisch oder trocken sein
[204] (auch Schul-Ph. ist Ph., wenn sie Geist, Verstand und Verhalten verbessert
[205]). Ihr wichtigster Gegenstand ist die Erkenntnis unserer selbst
[206], diese dient als Voraussetzung für Moral und Politik
[207]. Weil Ph. die würdigste Wissenschaft ist, konnte sie erst zuletzt entstehen
[208]. Ph. braucht Freiheit
[209]. Sie ist, weil sie über sich selbst und über alles andere urteilt, auch hinsichtlich der Religion der einzige Maßstab der Angemessenheit von Verhaltensweisen und Affektionen
[210]. Die Experimental-Ph. erforscht viele äußerliche Dinge, die nichts mit unseren wirklichen Interessen zu schaffen haben, begnügt sich aber für die intellektuelle Welt mit ein paar metaphysischen Phrasen
[211].
Kritische Überlegungen zur Ph., wie sie bei Shaftesbury im Spiel sind, finden einen lebhaften Ausdruck bei
H. St. John Lord
Bolingbroke. Philosophen sind unbelehrbar, «more fool-hardy than mariners»; sie halten ziellos am Gewohnten fest, verbessern das reale Wissen nicht und hinterlassen lediglich Phantastereien
[212]. Zeit und Autorität befestigen metaphysische und theologische Absurditäten, und zu Pygmäen geschrumpfte geistige Riesen häufen statt Bergen von Wissen Maulwurfshügel und nennen die Konstruktion bloß eingebildeter materieller und geistiger Welten Physik und Metaphysik
[213]. Der Anfang der Ph. war verstreut und unbedeutend, sie folgte dem Charakter und den Geschicken der Völker, die sie betrieben, und ihre Geschichte zeigt unsere ganze Unvollkommenheit
[214]. Gegen diesen Angriff wendet sich u.a.
E. Burke[215]. Auch
A. Smith scheint sich seiner zu erinnern: Die ersten uns bekannten Philosophen traten in zivilisierten griechischen Gesellschaften auf (ob in Ägypten und Asien der Despotismus die Entstehung von Ph. verhinderte, wissen wir nicht)
[216]. Weil Umwälzungen der Ph. in der literarischen Welt die bedeutendsten sind, ist ihre Historie besonders unterhaltend und lehrreich. Die Nähe der Ph. zur Phantasie ist nur natürlich: Sie überführt als Wissenschaft von den verknüpfenden Prinzipien das Chaos widerstreitender Erscheinungen in Ordnung, den Aufruhr der Einbildungskraft in Gelassenheit
[217].
Bei
G. Berkeley tritt die von Malebranche vermittelte «ph.a christiana» in ein von Lockes Kategorien geprägtes Milieu. Ph. ist Streben nach Weisheit und Wahrheit, führt aber erfahrungsgemäß zu größeren Zweifeln, als der gemeine Verstand sie kennt
[218] – nicht wegen der Begrenztheit unserer Fähigkeiten, sondern infolge von Fehlern der Philosophen
[219], und zwar zum Nachteil des Staates, der Religion und der Ansichten aller Leute
[220]. Richtig betriebene Ph. ist Medizin für die Seele
[221], Eigennutz, Falschheit, Autoritätsglaube und Unbeweglichkeit sind ihr fremd
[222], Innovationen willkommen
[223]. Sie erweitert den Geist – freilich weniger als das Christentum
[224]. Die mechanische Ph. ermittelt aus Ideenverknüpfungen Gesetze und Methoden der Natur zur Erklärung der Phänomene, man kann aber die Natur nicht ganz mechanisch erklären
[225] und darf sie schon gar nicht (wie einige Heiden und Philosophen) zum Urheber der natürlichen Wirkungen ernennen
[226]. Der Behebung solcher Irrtümer gilt die Lehre von den Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, die in der 1. Auflage der ‹Principles› noch als «Teil I» bezeichnet wird. Ihr folgen im Gang der Ph. die Ph. des Geistes und die Moral, danach (als immaterialistischer Physikrest) Bewegungslehre und Mathematik
[227].
Die Präzedenz der Moral-Ph., die sich bei Berkeley ankündigt, erscheint ausdrücklich bei
F. Hutcheson, der «mit den Alten» unterscheidet: Rational-Ph. oder Logik, Natur-Ph. und Moral-Ph. (Tugend-, Affekten- und Naturrechtslehre). Weil die Moral-Ph. bei weitem das vorzüglichste Ziel hat, beansprucht sie die Herrschaft über die anderen Disziplinen
[228]. Die Vereinigung von Geist-Ph. und Moral, auf die
Berkeley hinzielt
[229], ist charakteristisch.
S. Johnson unterscheidet von der Philologie als Lehre von Wörtern und Zeichen
[230] die nur für reifere Personen geeignete Ph. als Lehre von den bezeichneten Dingen
[231], die sich in allgemeine (Metaphysik, Logik und Mathematik) und besondere Ph. (Natur-Ph. und Moral-Ph.) verzweigt. Moral-Ph. ist theoretisch (Pneumatologie und Theologie) oder praktisch (Ethik, Ökonomie und Politik)
[232]. Ähnlich unterteilt
Th. Reid: Wissenschaften gehören entweder zur Körper-Ph., die Eigentümlichkeiten der Körper und Naturgesetze erforscht, oder zur Geist-Ph. bzw. Pneumatologie, die die Natur und die Tätigkeiten der Geister erforscht
[233]. Noch expliziter verfährt
J. Beattie, der menschliches Wissen in dingorientierte Historie und Ph. und analogieorientierte Mathematik und Poesie unterteilt
[234]. Ph. ist Wissen von der Natur, angewandt zu praktischen und nützlichen Zwecken
[235], und zwar Körper-Ph. oder Geist-Ph. Diese heißt, sofern sie theoretisch ist, Pneumatologie (Theologie und Psychologie – denn wir haben kein Wissen von Engeln); und sofern sie praktisch ist, heißt sie Logik (zur Verbesserung unserer geistigen Vermögen – eine ähnliche Praxisierung der Logik wie bei Bacon und Bayle) oder Moral-Ph. (zur Verbesserung unserer sittlichen Vermögen)
[236].
In dieselbe Richtung weist ein Detail von
D. Humes Einteilung der Ph. (die uns nie weiter bringe als Erfahrung und Alltagswissen
[237]) in Natur-Ph. (bzw. Experimental-Ph.) und Moral-Ph.
[238]. Die Rolle der Experimental-Ph. ist nun so selbstverständlich, daß von einer Alternative zu ihr nicht mehr die Rede ist. Weil wir in der Natur-Ph. allenfalls durch eine einfachere Darstellung der Prinzipien die Grenzen jener Unwissenheit ein wenig hinausschieben können, der wir in der Moral-Ph. unablässig begegnen, ist das Ergebnis aller Ph. nur die Erfahrung unserer Schwäche und Blindheit
[239]. Wenn sich die Moral-Ph. (wie bei Aristoteles, Malebranche und Locke) auf die menschliche Vernunft und die Prinzipien ihrer Tätigkeiten konzentriert, dann ist sie besonders schwierig, praxisfern und irrtumsanfällig; wenn sie sich aber (wie bei Cicero, La Bruyère und Addison) darauf konzentriert, daß der Mensch ein handelndes Wesen ist, dann ist sie leicht, nützlich und literarisch reizvoll. Weil der Mensch sowohl vernünftig als auch tätig ist, empfiehlt sich eine Mischung dieser beiden Zweige der Moral-Ph. (hinter denen sich Pneumatologie und Ethik verbergen)
[240]. Der abstrakte Zweig wird auch als Metaphysik bezeichnet (die dadurch zu einem Teilgebiet der Moral-Ph. wird, während auf dem Kontinent die Pneumatologie meist als Teil der Metaphysik erscheint). Deren Kenntnis ist für Schriftsteller so wichtig wie die der Anatomie für bildende Künstler
[241]. Sie muß schon deshalb betrieben werden, weil wahre Metaphysik das einzige Mittel gegen falsche ist
[242]. Für die Lehre von der Vernunft ist durch die bloße geographische Aufnahme der Vermögen unseres Geistes schon viel erreicht (die Stelle ist wichtig, weil in ihr Naturhistorie in Abweichung vom Herkommen als «part of science» bzw. als «science» bezeichnet wird). Aber die Metaphysik kann
wie die Astronomie vielleicht eines Tages über eine solche Geistgeographie hinausgelangen, indem sie die geheimen Triebfedern und Prinzipien der Handlungen des Menschen entdeckt (d.h. sich aus Historie in Ph. im strengen Sinne verwandelt)
[243]. Die Ph. hat genau zu sprechen
[244], und ihre Hypothesen dürfen nicht zu kompliziert sein
[245]. Wahre Ph. ist akademische oder gemäßigt skeptische Ph.; grundsätzliche Überlegungen zu skeptischer Ph. bringt Enqu. I, 12. Das Betreiben der Ph., die vom Widerstreit der Argumente lebt und daher völlige Freiheit braucht
[246], ist mühsam, gleicht der Jagd- und Spielleidenschaft und ist nur durch Neigung und Neugier zu erklären
[247]. Toleranz gegenüber Philosophen ist für den Staat, der dazu neigt, ihre Freiheit einzuschränken
[248], nicht schädlich, weil sie nicht fanatisch sind und weil die Leute sie ohnehin nicht verstehen
[249].
|
M. de Montaigne: Essais I, 40. 26, hg. M. Rat (Paris 1962) 1, 283. 177. |
|
Ess. I, 26. 30, a.O. 1, 173. 226; Ess. III, 8, a.O. 2, 367. |
|
P. Charron: De la sagesse (Leiden o.J.) Préface (unpag.) 1. und 2. Seite. |
| |
|
M. Mersenne: La verité des sciences (Paris 1625) 49–51. |
|
R. Descartes: Br. an Hogelande (8. 2. 1640). Oeuvres, hg. Ch. Adam/P. Tannery (Paris 1897–1913) [A/T] 3, 722f.; La recherche de la verité par la lumière nat. A/T 10, 503. |
|
Regulae ad dir. ing., Reg. 1–3. A/T 10, 360ff. |
|
Les principes de la philos., Préf. A/T 9/2, 2; vgl. Charron, a.O. [3] Préf. 2. Seite. |
|
Princ., Préf., a.O. 2. 14. |
|
a.O. 4; vgl. Charron, a.O. |
|
Princ., Préf., a.O. 2. 5. |
|
a.O. 14f.; Discours de la méthode. A/T 6, 21f. |
| |
|
Br. an Morus (5. 2.1649). A/T 5, 275; Br. an Huygens (1. 11. 1635) A/T 1, 331f.; Br. an Plempius (3. 10. 1637), a.O. 410f.; Br. an Mersenne (30. 8. 1640). A/T 3, 173; Gespräch mit Burman. A/T 5, 177; vgl. C. Clerselier: Praef. in Tract. de homine, notis perpetuis L. de La Force (Amsterdam 1677) fol. h2v. |
|
Princ., Préf. A/T 9/2, 16. |
|
a.O. 9. 14. 20; Br. an Chanut (26. 2. 1649). A/T 5, 291f. |
| |
| |
|
Br. an Mersenne (26. 4. 1643). A/T 3, 649; Gespr. mit Burman. A/T 5, 177; Br. an Plempius (3. 10. 1637). A/T 1, 423f.; Reg. 2. A/T 10, 363. |
| |
|
Br. an Mersenne (15. 4. 1630). A/T 1, 143f.; Gespr. mit Burman. A/T 5, 176. 178. |
| |
|
A. Heereboord: Ratio studiorum, Anh. zu: Philosophia naturalis (Leiden 1663) fol. R3v. |
|
Descartes: Princ., Pref. A/T 9/2, 17–20. |
|
Ch. Wittich: Annotationes ad R. Des-Cartes Meditationes, In sextam (Dordrecht 1688) 151 b. |
|
C. ab Hogelande: Cogitationes (Leiden 1676) 216. 225. |
|
J. de Raey: Br. an Clauberg, in: J. Clauberg: Opera (Amsterdam 1691) 1, 36. |
|
P.-S. Régis: Système de la philos. (Paris 1690) Inhaltsübersicht. |
|
De Raei in ‹Clavis universalis›, nach J. Bohatec: Die cartesian. Scholastik (1912, ND 1966) 76; auch A. Geulincx: Opera philos. (Den Haag 1891–93) 2, 139. |
|
F. Schuyl: De veritate scientiarum (Leiden 1672) Anh. in: G. A. Lindeboom: Florentius Schuyl (Den Haag 1974) 6–20. |
| |
| |
|
Clauberg: Disp. Phys. 1, a.O. [27] 1, 53; die Stelle wandelt die cartes. Baummetapher ab. |
| |
|
L. de La Force: Comm. cv d, a.O. [14] 188 b. |
|
Clauberg: Corporis et animae conjunctio 143, 13, a.O. [27] 1, 249; Exercitationes 54, 4. 7; 58, 9, a.O. 2, 681. 686. |
|
B. de Spinoza: Tract. de int. emend. Opera, hg. C. Gebhardt (1925) 2, 1–40. |
| |
| |
|
Eth. III–V, a.O. 137–308. |
|
Eth. IV, 32–37, a.O. 230–239; ferner beide ‹Tractatus›. |
|
Tract. pol. I, a.O. 3, 274. |
|
Ep. 19, a.O. 4, 93; Tract. theol.-pol. 6, a.O. 3, 87f. |
|
Tract. theol.-pol. 13, a.O. 167; Ep. 13, a.O. 4, 146. |
|
Cogit. metaph. 12, a.O. 1, 276; Tract. theol.-pol. 6, a.O. 3, 87f.; Princ. philos. II, 13, schol., a.O. 1, 201. |
|
Ep. 30, a.O. 4, 166; auch Tract. theol.-pol., Praef., a.O. 3, 12. |
|
Tract. theol.-pol. 14, a.O. 179; Praef., a.O. 10; Ep. 78, a.O. 4, 328. |
|
H. de Boulainviller: Hist. de la relig. et de la philos. anc Oeuvres philos., hg. R. Simon 1 (Den Haag 1973) 307–313. |
|
a.O. [28]; Prinzipien später altcartesian. Metaphysiken skizziert R. A. Watson: The downfall of Cartesianism (Den Haag 1966) 147 (App. I). |
|
Wittich nennt beide in einem Atem: Consensus veritatis 2, 27 (Leiden 1682) 26. |
|
Das deutet schon H. Regius an, vgl.: Brevis explicatio mentis humanae (Utrecht 1648) 7–9; dagegen wendet sich Wittich: Cons. ... 2, 27, a.O. 126. |
|
Vgl. F. La Mothe Le Vayer: Oeuvres (Paris 1669) 15, 96–114, zit. nach R. H. Popkin: The hist. of scepticism from Erasmus to Descartes (Assen 1964) 94f. |
|
Die mittelalterl. Tradierung Al-Ghazalis sowie Pierre d'Aillys und G. Biels In Sent. IV, 1, überliefert durch die Conimbricenses und Suárez. |
|
Dies bleibt das große Thema bis hin zu Malebranche: Recherche VI/2, 3 und Berkeley: Principles § 150. |
|
S. Basso: Philos. nat. adv. Arist. libri 12 [1621] (Amsterdam 1644). |
|
Philos. nat. 2, 3, 7, a.O. 213f. |
|
R. Fludd: Philos. moys. (Gouda 1638) fol. 5r. 14r. 15r. 16v. 21r. |
|
G. J. Vossius: De Theologia gentili et Physiologia christiana sive de Origine ac Progressu Idololatriae (1668). |
|
A. Heidanus: De orig. err. libri 8 (Amsterdam 1678). |
| |
|
Nach P. Bayle: Hist. und Crit. Wörterbuch, übers. J. Ch. Gottsched (1741–44) 3, 372 (Art. ‹Mey›). |
|
Amerpoel: Cart. mos. (Löwen 1669); nach M. Gueroult: Malebranche (Paris 1955–59) 2, 251 in Malebranches Bibliothek. |
|
S. H. Gouhier: La vocation de Malebranche (Paris 1926) 23; La philos. de Malebranche (Paris 21948) 279–292; die Textvergleiche, a.O. 411–420. |
|
Exemplarisch Heidanus, a.O. [59] 1, 5, 5–7; 37–59. |
|
Geulincx: Annot. ad Principia philosophiae 2, 2, 3, a.O. [29] 3, 440; Annot. ad Ethicam 1, 2, 2, a.O. 207. 221; positiv z.B.: Annot. ad Metaph. p. 193, sc. 7, a.O. 2, 295. |
|
Metaphysica vera, Introd. 1, a.O. 2, 139. |
|
N. Malebranche: Oeuvres compl. (Paris 1958–70) z.B. 1, 137; 2, 309. 324; 3, 219. 232; ohne Zusatz 1, 9f. 400. 487; 4, 111; 10, 34. |
|
Vgl. 1, 62; 8, 632. 814; 12, 44. 133f.; 14, 35. |
|
Rép. à M. Arnauld, a.O. 6, 74f. |
|
Convers. chrét. 4, a.O. 4, 93f. |
|
Recherche 1, 3, 2, a.O. 1, 63. |
|
A. Arnauld/P. Nicole: La logique ou l'art de penser, hg. P. Clair/F. Girbal (Paris 1965) 24. |
|
P. D. Huet: Traité philos. de la foiblesse de l'esprit humain I, § 1 (Amsterdam 1723, ND 1974) 12f. |
|
B. Pascal: Pensées, Frg. Chevalier 185/Brunschvicg 374; 438/434. |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
|
a.O.; Mémorial. Oeuvres compl., hg. J. Chevalier (Paris 1954) 554. |
|
P. Bayle: Systéme de la philos. Oeuvres diverses (Rotterdam 1725–31, ND 1964f.) 4, 201f. |
| |
| |
|
a.O. und Inhaltsverzeichnis. |
| |
|
Art. ‹Aristoteles› X, a.O. [61] 1, 332 b. |
|
Art. ‹Aristoteles› Text und X, a.O. 327. 332 b. |
| |
|
P. Gassendi: Syntagma philos., lib. prooem. Opera (Lyon 1658, ND 1964) [Op.] 1, 29f. |
|
Exercitationes paradoxicae I. Op. 3, 113 a. |
|
Synt. philos., lib. prooem. Op. 1, la; Synt. philos. Epicuri, Prooem. Op. 3, 4 a; Exerc. parad. I. II. Op. 3, 106 a. 164 a. |
|
Synt. philos., lib. prooem. Op. 1, 1 a. 3 b–4 c; Synt. philos., phys., Prooem. Op. 1, 130 b; Synt. philos. Epic. III, Prooem. und III, 5. Op. 3, 63 a. 68ab. |
|
Synt. philos., lib. prooem. Op. 1, 4 a; Synt. log., Prooem. Op. 1, 31 a–33 a; Exerc. parad. II. Op. 3, 150 a–151 a. 164 a; In librum Herberti De veritate. Op. 3, 413 a; Br. an Ludwig von Valois (15. 8. 1642). Op. 6, 152ab. |
|
Synt. philos. Epic., Prooem. Op. 3, 4 a. |
|
Synt. philos., phys., Prooem. Op. 1, 125 a. 128 a. |
|
Synt. philos., phys., Prooem. und I/IV. Op. 1, 130ab. 335 a; Synt. philos. Epic. II, Prooem. Op. 3, 11 a. |
|
Synt. philos., lib. prooem. Op. 1, 27 b; Exerc. parad. I. Op. 3, 107 a. |
|
Exerc. parad. II Op. 3, 192–210. |
|
Synt. philos., phys., Prooem. Op. 1, 132 a; Exerc. parad. II. Op. 3, 207ab; Disquisitio metaphysica. Op. 3, 306 a. |
|
Exerc. parad. II. Op. 3, 192 a. |
|
Dialektik: vgl. a.O. [96] und [97]; Autoritäten: vgl. Br. an Ludwig von Val., a.O. [96] 156 a. |
|
Exerc. parad. II. Op. 3, 192 a. |
|
In lib. Herberti ..., a.O. [96] 413 a. |
|
F. Bernier: Abrégé de la philos. de Gassendi (Paris 1678, 21684); in der Erstaufl. (1678) steht die Logik am Anfang des 3. Bandes (vor der Astronomie), in ( 21684) am Anfang von Band 1; dazu die Vorrede zu (1678) Bd. 1 [unpag.] 8.–10. Seite. |
| |
| |
|
1 (1678) Vorrede und 3. Seite. |
|
F. Bacon: The advancement of learning II. The works, hg. J. Spedding u.a. (London 1857–74, ND 1963) 3, 329; De dignitate et augmentis scientiarum II, 1, a.O. 1, 494. |
|
De dign. II, 3, a.O. 500f. |
|
Adv. II, a.O. 3, 346f. 352f.; De dign. III, 1, a.O. 1, 539–544. |
|
Adv. II, a.O. 3, 349; De dign. III, 2, a.O. 1, 544–547. |
|
Adv. II, a.O. 3, 351. 354; De dign. III, 3. 4, a.O. 1, 547–571, bes. 551. |
|
Adv. II, a.O. 3, 352–354. 359; De dign. III, 4, a.O. 1, 549–571; vgl. Novum Organum II, 9, a.O. 235. |
|
De dign. III, 6, a.O. 1, 576–578. |
| |
|
Adv. II. a.O. 361f.; De dign. III, 5, a.O. 1, 571–575; ‹De Dignitate› hat keine operative Naturhistorie. |
|
Vgl. Schuyl, a.O. [30] 18–20. |
|
Bacon: Adv. II, a.O. 3, 445ff.; De dign. VIII, 1–3, a.O. 1, 745–828. |
|
Adv. II. III, a.O. 3, 379–382; viel verzweigter De dign. IV, 3–VI, 4, a.O. 604–712. |
|
Th. Hobbes: Leviathan I, 9. Engl. works, hg. W, Molesworth (London 1839–45) [EW] 3, 66; zu Hobbes' Ph.-Begriff vgl. M. A. Bertmann: Hobbes, philos. and method. Scientia. Rivista Scienza 108 (1973) 769–780. |
|
De corpore 1, 1, 2. Opera philos. lat., hg. W. Molesworth (London 1839–45) [LW] 1, 2f. |
|
Six lessons, Ep. dedic. EW 7, 184; Decameron 1, a.O. 71. |
|
De corp. 1, 1, 6. LW 1, 6. |
|
1, 1, 7, a.O.; vgl. De cive, Ep. dedic. LW 2, 137; aber auch De quadratura. LW 4, 487f. |
|
De corp. 1, 5, 13. LW 1, 57; Examinatio et emendatio I. LW 4, 27: dazu Lev. I, a.O. [123] und Six less. II. EW 7, 222. |
|
J. Glanvill: The vanity of dogmatizing (London 1661, ND 1970) 25. 27f. 149. 212. |
| |
| |
| |
| |
|
Essays on several important subjects III (London 1676, ND 1979) 23. 37. |
|
The vanity ..., a.O. 177. 179. |
| |
| |
| |
|
The vanity ..., a.O. 245f. 247f. |
|
R. Hooke: The posthumous works (London 1705, ND 1970) 3. |
|
Text in: H. Power: Experimental philos., zit. nach: M. Casaubon: A letter to Peter du Moulin (1669). Introd. D. G. Lougee (New York 1976) V. |
|
Th. Stanley: The hist. of philos. (London 1655–62) The thirteenth part, containing the Epicurean Sect. |
|
W. Charleton: Physiologia Epicuro-Gassendo-Charltoniana (London 1654, ND London 1966). |
| |
|
Charleton, a.O. [143] 1–8. |
| |
| |
| |
| |
|
Th. Sydenham: Opera universa (Leiden 1741) 504. |
| |
| |
| |
| |
| |
|
R. Boyle: Christian virtuoso II. The works (London 1772, ND 1965f.) 6, 700. |
| |
|
Über ihre Rolle in der modernen Physik: Usefulness of mathematics to natural philos., a.O. 3, 425ff. |
|
Reason and religion, a.O. 4, 182; vgl. Excellency of theology, a.O. 35f. |
| |
|
Christ. virt. II, a.O. 6, 711f. |
|
Christ. virt. I, a.O. 5, 515f.; Usefulness of nat. philos., a.O. 2, 56. |
|
Final causes. a.O. 5, 401. 444. |
|
Usefulness of exp. nat. philos., a.O. 2, 5. |
|
The scept. chymist, a.O. 1, 522. |
|
Physiolog. ess. ; a.O. 1, 310; Goods of mankind, a.O. 3, 449; Christ. virt. I, a.O. 5 ; 529; Excell. of theol., a.O. 4, 35f. |
|
Efficiency of effluviums, a.O. 3, 677. |
|
New experiments, a.O. 1, 6. |
|
Defense. a.O. 1, 124; Physiolog. ess., a.O. 1, 304. 307. |
|
Excell. of theol., a.O. 4, 70. |
|
Origin of forms and qualities, a.O. 3, 75: Christ. virt. I, a.O. 5, 513. |
|
Origin ..., a.O. 3, 5. 8; Physiolog. ess., a.O. 1, 355. |
|
Origin ..., a.O. 3, 75; entspr.: Christ. virt. I, a.O. 5, 513. |
|
Reason ..., a.O. 4, 182; Excell. of theol., a.O. 42. |
|
Excell. of theol., a.O. 4, 55; Christ. virt. II, a.O. 6, 704. 709. |
|
Christ. virt. II, a.O. 6, 708. |
|
Physiolog. ess., a.O. 1, 301; Style of the Holy Scripture, a.O. 2, 287; Excell. of theol., a.O. 4, 55. |
|
Physiolog. ess., a.O. 1, 310; Usefulness of exp. nat. philos. I, a.O. 2, 14–18f. 64; Usefulness of math. 3, 425; als Detail: Usefulness of nat. philos., a.O. 2, 64 und Usefulness of exp. nat. philos. II, a.O. 3, 402. 411. |
|
Doing bj physical knowledge, a.O. 3, 457; Usefulness of nat. philos., a.O. 2, 65; Cosmical qualities, a.O. 3, 318. |
|
I. Newton: Opticks III, query 28. Opera (London 1782) [Op.] 4, 237f.; qu. 31, a.O. 255f. 261; Princ. III, schol. gen., in: Principia Mathematica ( 31726) (Cambridge 1972) [PM] 764 (530). |
|
Opt. III; qu 31. Op. 4, 263; Princ. III, reg. 4. PM 555 (389). |
|
Princ. III schol. gen. PM 764 (529). |
| |
|
J. Locke: Ess. conc. human underst., hg. P. H. Nidditch (Oxford 1975), Ess. III, 10, 2, 6. 9, a.O. 493–496; vgl. auch: Epistle to the reader, a.O. 10; Ess. IV, 7, 11; 12, 4, a.O. 598–603. 641f. |
|
Ess. III, 10, 9; IV, 12, 12, a.O. 495. 647. |
| |
| |
|
Ess. III, 9, 3. 15, a.O. 509. 516. |
|
II, 1, 1; III, 1, 2f., a.O. 104. 402. |
|
II, 13 12; IV, 12, 11, a.O. 302f. 646. |
| |
| |
| |
|
IV, 3 26; 6, 13; 12, 10, a.O. 556f. 588. 645. |
|
IV, 3, 6; 12, 9–11, a.O. 539–543. 644–646. |
|
IV, 3, 26; 6, 13; 12, 10, a.O. 557f. 588. 645. |
| |
| |
| |
|
A. A. C. Earl of Shaftesbury: Characteristicks of men, manners, opinions, times (London 1714, ND Farnborough 1968) 1, 122. 132; 2, 183–185; ähnlich S. Clarke: The wisdom of God, Sermon 141. The works (London 1783; ND 1978) 2, 166. |
|
The moralists, a.O. 2, 439. |
|
Misc. reflections 3, 1, a.O. 3, 161; E. Burke denkt im Grunde nicht anders, betont allerdings die Rolle der Experimentalmethode: A philos. inquiry into the origin of our ideas of the sublime and beautiful. Works (London 1887, ND 1975) 1, 128. |
|
Misc. refl. 3, 1, a.O. 3, 159. |
| |
|
Advice to an author, a.O. 1, 289f., auch 299. |
| |
|
The moralists, a.O. 2, 185. |
|
Misc. refl. 3, I, a.O. 3, 136f. |
|
A letter conc. enthusiasm, a.O. 1, 19. |
|
Advice ..., a.O. 1, 297f.; A letter ..., a.O. 43, auch 18. |
|
Misc. refl. 3, 1, a.O. 3, 160; die Stelle wendet ein Lockesches Argument um: Ess. IV, 3, 30, a.O. [184] 561. |
|
H. St. John, Lord Viscount of Bolingbroke: Some reflections on the folly and presumption of philosophers. Works (London 1754, ND 1968) 3f. |
| |
| |
|
E. Burke: A vindication of nat. soc., a.O. [203] 1, 3f. |
|
A. Smith: Hist. of astronomy 3, in: Essays on philos. subjects (London 1795, ND 1982) 26f.; vgl. The theory of moral sentiments, hg. D. D. Raphael/A. L. Mac Fie (Oxford 1976) 164. |
|
Hist. of astr. 2, a.O. 20f. |
|
G. Berkeley: Philos. comm. 747. 859. The works, hg. A. A. Luce/T. E. Jessop (London 1949–57) 1, 91. 102; A treat. of the principles, Introd. § 1, a.O. 2, 25. |
|
Princ., Introd. §§ 4. 6, a.O. 26f. |
| |
|
Alciphron 3, a.O. 3, 139. |
|
117f. 139; Ale. 7, a.O. 3, 318. |
|
Hylas and Philonous 3, a.O. 2, 243f. |
|
Guardian-Essay 7, a.O. 7, 207f. |
|
Siris 231f. 235. 249f., a.O. 5, 111f. 119; Br. an Johnson (25. 11. 1729), a.O. 2, 279. |
|
Vgl. Hylas and Phil. 3, a.O. 2, 235; das Thema ist wichtig bei Malebranche, vgl. a.O. [69], aber auch bei Boyle, z.B.: A free inquiry into the vulgarly received notion of nature, a.O. [156] 5, 158ff. |
|
Vgl. A. A. Luce: Berkeley's immaterialism (New York 1968) 9f. |
|
F. Hutcheson: Philosophiae moralis institutio I, 1 (Glasgow 1745, ND 1969) 1; A short introd. to moral philos., Pref. (Glasgow 1747, ND 1969) i. |
| |
|
S. Johnson: Elementa philosophiae (Philadelphia 1752, New York 1969) X. |
| |
| |
|
Th. Reid: Essays on the intellect. powers of man, Pref. Philos. works (Edinburgh 1895) 1, 217. |
|
J. Beattie: Elements of moral science (Edinburgh 1790, ND New York 1976) I, 9f. |
| |
| |
|
D. Hume: Enquiries conc. human underst., hg. L. A. Selby-Bigge/P. H. Nidditch (Oxford 1975), Enqu. I, 9, 113, a.O. 146. |
|
A treat. of human nat., hg. L. A. Selby-Bigge/P. H. Nidditch (Oxford 1978), Treat. I, 3, 2, a.O. 67; vgl. I, 3, 15; II, 1, 3, a.O. 175. 282; Enqu. I, 1, 8, a.O. 14; zu beider Asymmetrie: Treat. II, 2, 6, a.O. 366; auch Smith: The theory ..., a.O. [216] 313. |
|
Enqu. I, 4, 26f. a.O. 30f. |
| |
| |
| |
| |
|
Treat. II, 3, 3; 3, 11, a.O. 415. 459; auch Enqu. I, 1, 8; II, App. IV, 261f, a.O. 62. 313f. |
|
Treat. II, 1, 3, a.O. 282; Enqu. II, App. II, 251, a.O. 299; vgl. Treat. I, 4, 3; III, 1, 1, a.O. 221f. 463. |
|
Enqu. I, 11, 102; I, 8, 75, a.O. 132. 96. |
|
Treat. I, 4, 7; II, 3, 10, a.O. 270. 451f. |
|
Of the rise and progress of the arts and sciences. The philos. works, hg. T. H. Green/T. H. Grose 3. 4 (London 1882); Ess. moral, political and literary, a.O. 3, 187. |
|
Enqu. I, 11, 114, a.O. [237] 147; The secptic, a.O. [248] 3, 222. 225; Treat. II, 3, 6, a.O. [238] 426. |